Potsdamer Neueste Nachrichten 08.07.06
Kleinmachnow
- Die vom Abriss bedrohte, ehemalige Autobahnbrücke über dem Teltowkanal (PNN
berichteten) ist vom brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege unter
Denkmalschutz gestellt worden. „Die Brücke hat bau- und verkehrsgeschichtliche
Bedeutung, ist darüber hinaus ein eindrucksvolles Dokument der deutschen
Teilungsgeschichte“, heißt es in der Begründung.
Die Brücke wurde 1939 im Rahmen der Anbindung der Avus an den Berliner Ring
gebaut. Nach der sektoralen Trennung Berlins rollte über die Brücke der gesamte
Verkehr von Westberlin nach Westen. „Sie hatte damit für die Westalliierten wie
auch für die Berliner Bevölkerung signifikante Bedeutung“, so das Landesamt.
Nach dem Bau der Mauer entstand hier der Grenzkontrollpunkt Dreilinden. Durch die
Lage der Autobahn und der Brücke musste das Grenzgebiet mehrmals durchfahren
werden. Daher baute die DDR eine neue Autobahntrasse. Die alte Autobahn sowie
die Brücke verloren ihre Funktion.
Vor allem der Zehlendorfer Baustadtrat Uwe Stäglich hat sich mehrfach dafür
ausgesprochen, den ehemaligen Kontroll- als Schauplatz deutscher Geschichte zu
bewahren und in den Mauerradweg zu integrieren. Auch der Brandenburger
SPD-Landtagsabgeordnete Jens Klocksin hat sich für den Erhalt der Brücke als
zeithistorisches Dokument ausgesprochen, nachdem der Berliner Senat die
Abrisspläne bekräftigte und die Nutzung der Brücke für den Fuß und Radverkehr
untersagte. Nun ist die Brücke nach Albrechts Teerofen ein Denkmal. Pek