Potsdamer Neueste Nachrichten 07.07.06
Mit dem Fahrrad zum Sport Agenda 21 legt Konzept für Kiebitzberge vor
Kleinmachnow - Die Straßen im
Kleinmachnower Wohngebiet „Kiebitzberge“, westlich des Thomas- Müntzer- Damms
und dem Bereich Fontane-Straße, die zum Schwimmbad und Sportforum führen, sollen
als Fahrradstraßen ausgewiesen werden. Das schlägt die Agenda 21-
Verkehrsgruppe in einem Konzept vor, das bei der Erstellung eines neuen
Bebauungsplans für die Kiebitzberge berücksichtigt werden soll. Seit langem
werde von den Anwohnern der Zufahrtsstraßen zum Schwimmbad und Sportforum
heftige Kritik wegen des Verkehrslärms geübt, so die Verkehrsgruppe in ihrem
Schreiben. Ging es zuerst nur um die Zufahrt zum 35 Jahre alten Schwimmbad,
stieg der Unmut bei den Anwohnern mit dem Bau des Sportforums vor fünf Jahren,
da das Wohnviertel seitdem mit zusätzlichem Verkehr belastet werde. Ziel des
Konzepts der Verkehrsgruppe sei es, einen konsensfähigen Vorschlag zu
erarbeiten, der sowohl den Anwohnern als auch den Nutzern der Sportanlagen
gerecht werde.
Da die Zufahrtsstraßen zum Schwimmbad und dem Sportforum keine überregionale
Bedeutung haben und nur dem Verkehr zu den Sportstätten dienen, sieht die
Agenda 21 Verkehrsgruppe einen möglichen Konsens in der Umwidmung zur
Fahrradstraße, auf denen Radfahrer Vorrang vor Autofahrern haben. „Für uns wäre
es denkbar, die betroffenen Straßen als Fahrradstraßen auszuweisen, dadurch
Lärm zu vermindern und dazu anzuregen, die Sportstätten mit dem Fahrrad
aufzusuchen. Die Anbindung an das Radwegenetz ist gewährleistet. Hier kann
aktiv zum Verzicht auf das Auto angeregt werden, indem man Radfahrer auf einer
für den Verkehr unbedeutenden Straße begünstigt und damit die Nerven der
Anwohner schont“, heißt es in dem Konzept. Hinzu komme, dass die Distanz, die
auf diesen Straßen zurückgelegt werde, verhältnismäßig kurz sei.
Die Kosten für dieses Projekt seien äußerst gering. Sie würden sich laut Agenda
21 vorwiegend auf die Beschilderung als Fahrradstraße beschränken. Hinzu käme
eine Zusatzschild „Anlieger frei“, das Autofahrern das Befahren der
Fahrradstraße bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 20 Stundenkilometern
erlaube. Eventuell kämen zusätzliche Mittel für bauliche Gestaltungsmaßnahmen
in den betroffenen Straßen hinzu.
Die Agenda 21 Verkehrsgruppe versteht
ihr Konzept als „eine kurzfristig realisierbare Lösung, die kostengünstig ist
und die Situation der Anwohner schnell verbessert“. D.B.