Potsdamer Neueste Nachrichten 15.05.05
Bad-Gesellschaft soll Ende des Jahres Arbeit
aufnehmen
30-Jähriges Jubiläum in den Kiebitzbergen / Förderverein drängt auf baldige
Sanierung
Kleinmachnow - „Es ist soweit, wir bauen
uns ein Schwimmbad. Helfen auch sie mit!“ So lautete der Aufruf, der vor über
30 Jahren an die Bürger von Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf erging. In
vielen Feierabendstunden wurde gebuddelt, gekarrt und gemauert, bis 1976
schließlich das Freibad Kiebitzberge zum ersten Mal öffnete. Gestern wurde
dieses Jubiläum gefeiert, mit Bürgern und Kommunalpolitikern aus allen drei
Orten.
Denn nach wie vor habe das Bad eine regionale Bedeutung, hob Kleinmachnows
Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) hervor. Dass die „Kiebitzberge“ nicht nur
eine Kleinmachnower Einrichtung sind, wurde auch von den beiden
Nachbargemeinden erkannt. In naher Zukunft soll eine Betreibergesellschaft für
das Bad gegründet werden, an der auch Teltow und Stahnsdorf beteiligt sind. Am
kommenden Donnerstag wollen sich die Bürgermeister mit dem momentanen Betreiber,
der Kleinmachnower Wohnungsbaugenossenschaft (GeWoG), und dem Förderverein
treffen, um die entsprechenden Verträge vorzubereiten. Diese sollen bis zum
Frühherbst die Kommunalparlamente passiert haben. Wenn es nach dem Förderverein
geht, könnte bis Ende dieses Jahres die „Freibad Kiebitzberge GmbH“ die Arbeit
aufnehmen.
Erst damit wäre die Basis für dringend
nötige Investitionen an dem Komplex geschaffen. Die GeWoG kann die Sanierung
allein nicht schultern. Ein weiteres Problem ergibt sich aus dem noch fehlenden
Bebauungsplan für das gesamte Gebiet, zu dem auch das Sportforum gehört. Erst
wenn das Planwerk reif und die Vorbehalte der Anwohnerschaft ausgeräumt seien,
wolle sich die Gemeinde Stahnsdorf endgültig beteiligen, kündigte Bürgermeister
Gerhard Enser (CDU) an.
Der Förderverein würde indes am liebsten sofort mit weiteren Sanierungen
beginnen. Bereits im vergangenen Jahr wurde der Bereich um das große Becken
nahezu in kompletter Eigenleistung neu gepflastert. Für das Kinderplanschbecken
wären weitere 100 000 Euro auszugeben, so Roland Templin, Schatzmeister des
Fördervereins. Wenn jeder der Beteiligten ein Fünftel dazu beitragen würde,
könne die Erneuerung des Beckens umgehend erledigt werden. Templin befürchtet
jedoch, dass die Verhandlungen über die Zukunft des Bades länger dauern
könnten, als der Bau vor 30 Jahren.
Für den laufenden Betrieb legen die drei Kommunen allerdings schon jetzt Geld
zusammen: Die nötigen 240 000 Euro werden zu einer Hälfte von der Gemeinde
Kleinmachnow getragen, die andere wird entsprechend der Einwohnerzahlen auf
alle drei Kommunen verteilt.
„Die Sensibilität ist auf den lokalen Ebenen vorhanden. Für eine regionale
Einrichtung kann nicht nur eine Kommune zahlen", machte Teltows
Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) deutlich. Die Einsicht habe einen weiteren
Effekt zur Folge, so Templin: „Das Bad hat die Bürgermeister an einen Tisch
gebracht.“ Daraus sei eine Zusammenarbeit entstanden, die auch für andere
Bereiche des kommunalen Miteinanders Impulse setze. Thomas Lähns