Potsdamer Neueste Nachrichten 08.05.06

Bürgerinitiative will Verkehr aus Kiebitzberge verbannen

Zu: „Enttäuschung in den Kiebitzbergen“, 31.3. und Leserbrief „Eine Denkpause täte gut“, 13.4.

Im Rahmen einer vorzeitigen Bürgerbeteiligung zum Bebauungsplan „Kiebitzberge“ hatte der Bürgermeister der Gemeinde Kleinmachnow ins Rathaus geladen. Erwartet wurden neue Konzepte zur Verkehrserschließung des seit langem ungelösten Problems rund um Freibad und Sportforum in Kleinmachnow. Die Enttäuschung war deshalb groß, als trotz hochrangiger Besetzung des Podiums – leider fehlte der Bürgermeister – nur die alten, sowohl von der Gemeindevertretung als auch von den Bürgern, abgelehnten Planungsentwürfe vorgelegt wurden. Die von der „Bürgerinitiative Kiebitzberge“ versprochene Beteiligung wurde nun am 2. Mai in Form eines Briefes, in dem die Forderung und Wünsche der Anwohner nochmals schriftlich formuliert wurden, dem Bürgermeister, Herrn Blasig, übergeben. Versehen mit den Unterschriften (insgesamt 63 und – man sollte es fast nicht glauben – dahinter verbergen sich zusätzlich 54 Kinder) aller Anwohner der betroffenen Straßen, sollte zum Ausdruck gebracht werden, dass es sich hier nicht um Interessen Einzelner handelt, wie kürzlich in einem Leserbrief behauptet wurde, sondern dass der ganze Kiez samt Kinder hinter diesen Forderungen steht.

Wie schon die BiK (Wählerverein in Kleinmachnow) in ihrem Ideenpapier „Kiebitzberge“ angeregt hatte, nämlich sämtlichen Verkehr, außer dem der unmittelbaren Anwohner, aus dem Viertel zu verbannen – im Übrigen eines der ureigenen Merkmale eines „reinen Wohngebietes“ – ist es auch das Ansinnen der Anwohner, den Verkehr in dieser Weise zu „zügeln“. Handelt es sich dabei schließlich um die Umsetzung verbriefter Bau- und Planungsrechte, die im bisherigen Verfahren mit Füßen getreten wurden, demzufolge die vorliegende Baugenehmigung des Sportforums angreifbar, sogar rechtswidrig sein dürfte.

Das Erstaunen konnte nicht größer sein, als der Bürgermeister den Vertretern der „Bürgerinitiative Kiebitzberge“ versuchte, diese Forderungen der Anwohner als Eigennutz einer ohnehin schon privilegiert wohnenden Minderheit abzutun. Fassungslosigkeit machte sich schließlich breit, als vom Gemeindeoberhaupt zu erfahren war, dass seiner Meinung nach – doch hier irrt er wohl gewaltig – die seinerzeit von den Anwohnern vorgetragenen - und nun seit mehr als fünf Jahren schwelenden Konflikte zur Zufriedenheit der Bürger ausgeräumt seien Ergänzt wurde die „Nachhilfe“ in Sachen Planung durch den Hinweis, dass der eigentliche Stein des Anstoßes, der den Verkehr provozierende Parkplatz des Sportforums, nicht zur Disposition stände. In der Einladung zur eingangs erwähnten Bürgerbeteiligung hatte es noch geheißen, „Das Anhörungsergebnis wird in die weitere Planung einfließen“.

Bürgerinitiative Kiebitzberge