Potsdamer Neueste Nachrichten 25.04.06
Grüne wollen regionales Bildungsforum Ziel: Mehr Gymnasiumsplätze in Teltower Region
Region Teltow - Die Region
Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf braucht eine nachfrage- und bedarfsgerechte
Umgestaltung ihrer Schullandschaft hin zu einem größeren Angebot an Schulen,
die zum Abitur führen. Mit dieser Forderung reagieren die Bündnisgrünen in der
Region auf das sich verschärfende Missverhältnis zwischen Angebot und
Nachfrage, das durch einen Mangel von Schulplätzen an den Gymnasien und ein
Überangebot an den Oberschulen gekennzeichnet sei.
Bei einem regionalen bündnisgrünen Bildungsgespräch wurde vereinbart, über die
Fraktionen der Gemeindevertretungen in Kleinmachnow und Stahnsdorf sowie der
Stadtverordnetenversammlung in Teltow zu einem „regionalen Bildungsgipfel“
aufzurufen, an dem auch Elternvertreter beteiligt werden sollen. Auf diese
Weise soll die kommunale Willensbildung über die zukünftige Schullandschaft der
Region unterstützt und ein Forum geschaffen werden, das gegenüber den
Verwaltungen und dem Landkreis Potsdam-Mittelmark eine abgestimmte Position
bezieht.
Keine akzeptable Lösung für eine sich als familienfreundlich verstehende Region
wäre es, den Mangel an Abiturschulplätzen hinzunehmen und damit eine zunehmende
Abwanderung von Schülern aus der Region zu provozieren, etwa auf Privatschulen,
nach Potsdam oder Berlin. Für ebenso ungeeignet halten die Grünen verschärfte
Eingangstests, weil sie bildungswilligen Schülern den Weg zum Abitur verbauen
und dazu missbraucht werden könnten, den Mangel an Abiturplätzen zu verwalten.
Die Bündnisgrünen wollen in den
bildungspolitischen Gesprächen deutlich machen, dass in der Region die
einmalige Chance besteht, neue Wege zu gehen. So soll die Errichtung einer
„Finnischen Schule“ – so ein Arbeitstitel – geprüft werden. Dieses Modell
verfolge moderne pädagogische Ansätze, stehe allen Schülern ab der 7. Klasse
offen und führe zum Abitur. Eine solche, konsequent auf individuelle Förderung
setzende Schule wäre – im Gegensatz zu einem häufig geäußerten Vorurteil – eben
keine Einheitsschule, in der alle Schüler im Gleichschritt lernen, heißt es. pek