Potsdamer Neueste Nachrichten 05.04.06
Am Weinberg gilt jetzt Tempo 30
Kleinmachnow - Als am Montag der
Schildertrupp des Kleinmachnower Bauhofs anrückte, trauten die Anwohner des
Weinberg-Viertels kaum ihren Augen. Die Straße Am Weinberg wurde vom
Zehlendorfer Damm bis zur Ortsgrenze an der Oderstraße durchgängig zur
Tempo-30-Zone gekennzeichnet. Nunmehr gilt die reduzierte Geschwindigkeit im
gesamten Wohngebiet. „Das ist ein Schritt zu mehr Verkehrssicherheit für die
Schüler im Viertel“, kommentiert Matthias Heinrich die Aktion. Wenn die Autofahrer
sich an die neue Regel halten, könnte damit sogar ein Stück Verkehrsberuhigung
entstehen, hofft der Sprecher der Bürgerinitiative „Weinberg sind Wir“.
Die Attraktivität der schnellen Durchfahrt durch das reine Wohngebiet werde
geringer, weil nun auch die letzte Tempo-50-Strecke zwischen dem
Weinberg-Gymnasium und der Oderstraße beseitigt ist. Wirklich wirksam, so die
Ansicht von Mitgliedern der Bürgerinitiative, werde die neue Regelung jeoch
erst in Kombination mit regelmäßigen Kontrollen. Schließlich würden wochentags
inzwischen mehr als 3000 Autos das Viertel durchqueren. Die Gefährdung der
vielen Radfahrer – die meisten sind Schüler – sei evident. „Weinberg sind Wir“
setzt deshalb darauf, dass weitere Schritte zu mehr Sicherheit für die Kinder folgen,
sobald die Prüfung des von der Initiative vorgeschlagenen Konzeptes einer
„Fahrradstraße“ abgeschlossen ist. „Auf einer Fahrradstraße haben Radfahrer
Vorrang, Autos dürfen nur mit mäßiger Geschwindigkeit fahren und nicht
schneller als 20 km“, umreißt Heinrich diesen Vorschlag.
Ein Schildbürgerstreich bei der jetzt vorgenommenen Maßnahme sei es aber, dass
die Tempo-30-Zone an der Einfahrt zum Schwarzen Weg endet, der zur
evangelischen Grundschule führt. „Dies ist direkt eine Aufforderung an
verantwortungslose Zeitgenossen, vor der Evangelischen Schule auf das Gas zu
steigen“, befürchtet Heinrich. Dies zeige das Unvermögen in den Amtsstuben, das
gesamte Gebiet mit vier Schulen als einen Bereich zu begreifen. pek