Potsdamer Neueste Nachrichten 23.02.06
Wo
die Schule weitergeht
Sechstklässler können zwischen zwei Gymnasien, zwei Oberschulen und einer
Gesamtschule wählen
Das Weinberg-Gymnasium in Kleinmachnow
zählt zu einer der meist besuchten Schulen in der Region. Gegründet 1938,
wurden hier ab 1964 Kinder mit mathematischen und naturwissenschaftlichen
Begabungen unterrichtet. 1991 aus der Erweiterten Spezialoberschule
hervorgegangen, lernen hier derzeit 699 Schüler in 25 Klassen. 32
Unterrichtsräume stehen zur Verfügung, in denen 46 Lehrer unterrichten. Die
gymnasiale Ausbildung dauert von der 7. bis zur 13. Klasse.
Seit dem Schuljahr 2001/02 nimmt das Weinberggymnasium mit 43 anderen
brandenburgischen Schulen am Versuch „Leistungsprofilklassen“ teil. Ab der 5.
Klasse wird in den so genannten Schnellläuferklassen der Unterricht so
komprimiert, dass die 8. Klasse übersprungen und das Abitur schon nach 12 und
nicht wie üblich nach 13 Jahren erreicht werden kann. Wie schon zu DDR-Zeiten
liegt der Schwerpunkt hier auf mathematischen und naturwissenschaftlichen
Fächern. Zu den Fremdsprachen gehören Englisch, Französisch und Latein. Ab der
Klasse 11 kann Russisch oder Spanisch erlernt werden. Zu den Wahlpflichtfächern
ab der 9. Klasse gehören Mathematik, Biologie, Physik und Chemie. Neben den
Arbeitsgemeinschaften Biologie, Chemie und Physik hat das Weinberggymnasium
unter anderem einen Chor, eine Schülerzeitung und ein Theater.
Das Immanuel-Kant-Gymnasium in Teltow
wurde 1975 als so genannte Polytechnische Oberschule „Wilhelm Pieck“, mit dem
Abschluss nach der 10. Klasse, eröffnet. 1991 erfolgte die Umstrukturierung zum
Gymnasium und 1996 die neue Namensgebung. Heute werden am
Immanuel-Kant-Gymnasium 643 Schüler in 21 Klassen unterrichtet. Für den
Unterricht stehen 28 Klassenräume zur Verfügung.
Gemäß dem Namensgeber Immanuel Kant – das Motto der Schule ist dementsprechend
auch ein bekanntes Zitat des deutschen Philosophen: „sapere aude“ (Habe Mut,
deinen eigenen Verstand zu gebrauchen!) – liegt der Schwerpunkt des Unterrichts
auf den humanistischen und sprachlichen Bereichen. Als Fremdsprachen werden
Englisch, Französisch, Latein und Russisch angeboten. Deutsch, Englisch,
Französisch, Kunst, Geschichte, Mathe, Erdkunde und Biologie können ab der 11.
Klasse als Leistungskurse gewählt werden. Eine Besonderheit des
Immanuel-Kant-Gymnasiums ist das Fach Psychologie, das ebenfalls ab der Klasse
11 gewählt werden kann.
Seit sechs Jahren besteht eine Partnerschaft mit einer Schule in der belgischen
Stadt Hove. Zahlreiche Arbeitsgemeinschaften in Kunst, Musik und Sport werden
nach dem regulären Unterricht angeboten. Die musikalische Freizeitgestaltung
trägt am Immanuel-Kant-Gymnasium mittlerweile besondere Früchte. In diesem
Schuljahr proben allein drei Schülerbands im Schulgebäude.
Die Lindenhof-Oberschule in Stahnsdorf blickt auf eine lange Geschichte zurück.
1908 zogen 220 Schüler in das neue Schulgebäude ein. Seit dem Schuljahr 1993/94
ist sie die einzige Ganztagsschule in der Region, seit dem vergangenen Jahr
durch Umstrukturierungen von einer Gesamt-, zur Oberschule geworden. Derzeit
werden an der Lindenhof-Gesamtschule 97 Schüler in vier Klassen von 12 Lehrern
unterrichtet.
Der Unterricht von der 7. bis zur 10. Klasse findet auf zwei, unterschiedlich
leistungsorientierten Stufen statt: Grundkurs und Erweiterungskurs. Als
Fremdsprachen stehen Englisch, Französisch und Russisch zur Auswahl. Der
Wahlpflichtbereich ab der 7. Klasse muss eine zweite Fremdsprache oder
Wirtschaft-Arbeit-Technik oder Naturwissenschaften, ab der 9. Klasse eine
Fremdsprache oder Sport oder Informatik oder Hauswirtschaft umfassen. Folgende
Abschlüsse sind an der Lindenhof-Oberschule möglich: erweiterter
Hauptschulabschluss bzw. erweiterte Berufsbildungsreife nach der 9. Klasse, bei
besonders guten Leistungen der Realschulabschluss bzw. Fachoberschulreife und
der Realschulabschluss bzw. die Fachoberschulreife mit Berechtigung zum Besuch
der gymnasialen Oberstufe nach der 10. Klasse. Besonders betont wird das
„Praxis-Lernen“: Schon in der 7. Klasse beginnt die Berufsorientierung, indem
durch eine enge Zusammenarbeit mit dem Ausbildungsverbund Teltow Berufe
vorgestellt und Praktika ermöglicht werden. Zum AG-Angebot der Schule gehören
Tanz, Musik, Computer und im besonderen Maße Sport.
Die Oberschule „Bruno H. Bürgel“ in Teltow ist die wohl älteste Schule in der
Region. Im Jahr 1870 wurde das Gebäude erbaut und seit dem ununterbrochen als
Schule genutzt. Derzeit werden 157 Schüler in sieben Klassen von 17 Lehrern
unterrichtet. Die Schulform folgt dem integrativ organisierten Ansatz, wo Mathematik
und Englisch in unterschiedlich leistungsorientierten Kursen unterrichtet
werden. Der Wahlpflichtbereich ab der 7. Klasse ist wie an der
Lindenhof-Oberschule geregelt. Auch die Abschlüsse entsprechen denen der
Lindenhof-Oberschule. Die Arbeitsgemeinschaften umfassen eine Schülerzeitung,
einen Computerkurs und Sport.
Die Oberschule Mühlendorf in Teltow, an der etwa 200 Schüler in neun Klassen
unterrichtet werden, arbeitet nach dem gleichen Prinzip wie die
Lindenhof-Oberschule und die Oberschule „Bruno H. Bürgel“. Als
Wahlpflichtfächer können ab der 7. Klasse entweder Arbeitslehre,
Naturwissenschaften, Hauswirtschaft, oder Französisch, ab der 9. Klasse
Informatik, Astronomie oder Sport gewählt werden. Englisch, Physik, Deutsch,
Mathe und Chemie werden in Grund- und Erweiterungskurse aufgeteilt. Einmal im
Jahr finden zwei Projektwochen unter anderem mit Kochen, Töpfern, Sport statt.
Als Arbeitsgemeinschaften werden Fußball, Basketball, Volleyball, Tennis, Kunst
und Töpfern angeboten.
Auch die Maxim-Gorki-Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe in Kleinmachnow
unterrichtet nach dem Prinzip wie die Oberschulen. Der Unterricht wird im
Klassenverband und in Kursen durchgeführt. In Fächern Deutsch, Mathematik und
Fremdsprachen erfolgt eine Leistungsdifferenzierung in Grund- und
Erweiterungskurse. Wahlpflichtfächer sind ab der 7. und der 9. Klasse zu
wählen. Mit Beginn des Schuljahres 1994/95 besteht an der
Maxim-Gorki-Gesamtschule mit der gymnasialen Oberstufe die Möglichkeit, das
Abitur zu erlangen. Die Klasse 11 gilt als Einführungsphase. Die Klassen 12 und
13 bilden die Qualifikationsphase und der Unterricht wird generell in Kursen
erteilt. Folgende Leistungskurse werden angeboten: Deutsch bzw. Englisch und
Mathematik bzw.. Biologie. Arbeitsgemeinschaften gibt es unter anderem im
Bereich Sport, Musik, Informatik und Schulfunk. Dirk Becker
Mitarbeit: Isabel Jäger