Potsdamer Neueste Nachrichten 02.02.06
Mahler vor dem Landgericht
Staatsanwaltschaft hat in vier Fällen Anklage erhoben
Kleinmachnow
/ Potsdam - Der in Kleinmachnow lebende Rechtsextremist und ehemalige RAF- und
spätere Ex-NPD-Anwalt Horst Mahler ist nun auch vor dem Potsdamer Landgericht
wegen Volksverhetzung angeklagt. Die Staatsanwaltschaft habe im Januar in vier
Fällen Anklage erhoben, sagte Gerichtssprecher Frank Tiemann am Mittwoch.
Termine für die Hauptverhandlung gäbe es noch nicht. Mahler ist bereits vor dem
Amtsgericht in Potsdam wegen Volksverhetzung angeklagt. Ein Termin für den
Prozessauftakt stehe auch hier noch nicht fest, sagte ein Sprecher. Auch das
Landgericht Berlin hatte Mahler im Januar 2005 wegen Volksverhetzung zu einer
neunmonatigen Freiheitsstrafe verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Mahler war vor kurzem für sechs Monate der Reisepass entzogen worden.
Hintergrund war nach Angaben des Potsdamer Innenministeriums die mögliche
Teilnahme Horst Mahlers an einer internationalen Revisionismus-Konferenz im
iranischen Teheran, wo er voraussichtlich erneut den Holocaust leugnen würde.
Am Samstag hatte Mahler seinen Pass bei der Polizei im benachbarten Teltow
abgeliefert. Das Dokument wurde dann an die zuständige Ordnungsbehörde
weitergeleitet. rt