Potsdamer Neueste Nachrichten 23.01.06
Ortspolitik ist keine Ebene für Koalitionen SPD Kleinmachnow will eigenes Profil schärfen
Kleinmachnow – Während es im Kreis, auf
Landesebene und im Bundestag inzwischen Große Koalitionen gibt, wird die
Kleinmachnower SPD weiter an einem eigenständigen Profil arbeiten.
„Kommunalpolitik ist die Ebene für Sacharbeit und kein Ort für Koalitionen“,
betonte Ortsparteichef Frank Nägele gestern auf dem Neujahrsempfang der
Kleinmachnower SPD. Man sei offen für Gespräche und bereit für gemeinsames
Handeln zum Wohle des Ortes, werde aber weiterhin die Eigenständigkeit als
politische Kraft der Gemeinde betonen.
Zur Halbzeit der laufenden Wahlperiode, in der sich die Sozialdemokraten an
ihrem „ambitioniertem Wahlprogramm“ messen lassen wollen, „haben wir vieles
vorzuweisen“, so Michael Scharp, seit vier Wochen Fraktionschef in der
Gemeindevertretung. So sei seine Fraktion in den vergangenen Jahren in der
Finanzpolitik „sehr weitschauend gewesen“, da man rechtzeitig Geld für
Verkehrsberuhigung in den gemeindlichen Haushalt einstellte. Zudem hätten
sozialdemokratische Initiativen nach heftigen Debatten im Finanzausschuss dazu
geführt, dass Schulen mehr Geld für Lehrmittel und Veranstaltungen bekommen,
als es der gesetzliche Mindestbedarf vorsieht. Es sei auch ein Verdienst der
SPD, dass mit rund 25 000 Euro neue Haushaltsposten zur Förderung lokaler
Initiativen eingerichtet wurden. In der örtlichen Umwelt- und Verkehrspolitik
setzte und setzt die SPD auf Verkehrsberuhigung „Tempo 30 überall, außer auf
ganz wenigen Straßen, ist unsere Devise“ so Scharp. Für eine geordnete bauliche
Entwicklung erwartet Scharp, dass 2007 die letzten Bebauungspläne in Arbeit
sind und Kleinmachnow dann vollkommen beplant ist. Die SPD werde dabei auf eine
„relativ lockere Bebauung“ Wert legen.
In der aktuellen Diskussion um dieNutzung der Eigenherd-Sporthalle bezog Scharp
für die SPD eine klare Position: „Die Eigenherd-Sporthalle muss künftig auch
als Vereinssporthalle genutzt werden.“ Die dafür jetzt vom Bauamt vorgelegte
Kompromissliste sei das Ergebnis einer SPD-Initiative. Als ein weiteres
„wesentliches Ziel“ nannte Ortsparteichef Nägele die Reanimation der
Kammerspiele zu einer vielseitig genutzten und besuchten Kulturstätte. Zudem
gebe es trotz vieler Investitionen in den Bildungsstandort Kleinmachnow noch
immer „Nachholbedarf“. So stehe die Sicherung der gymnasialen Oberstufe an der
Gorki-Gesamtschule weiterhin auf der Agenda, ebenso die Verbesserung der
Hortsituation in der Eigenherd-Grundschule und der Ausbau des
Weinberg-Gymnasiums. Peter Könnicke