Potsdamer Neueste Nachrichten 16.01.06

Vorbehalte gegen Pläne im Techno Terrain

Kleinmachnow hat Bedenken beim beabsichtigten Wohnungsbau und hält Verkehrslösung für dringlich

Kleinmachnow - Die von der Stadt Teltow befürworteten Änderungspläne für das Techno Terrain stoßen in Kleinmachnow auf Vorbehalte. Wie berichtet, sollen nach Wunsch der Eigentümergesellschaft in dem Gewerbegebiet neben einer Automeile auch 4000 Quadratmeter für großflächigen Einzelhandel entstehen. Ein bislang als Gewerbefläche vorgesehenes Areal soll in Wohnbauland umgewandelt werden. Letzteres befindet sich allerdings auf Kleinmachnower Gebiet.

Die Umwandlung von Gewerbe- in Wohnbauland wird von Kleinmachnow nicht befürwortet, hieß es am Donnerstags seitens des Bauamtes im Bauausschuss. Fachplanerisch erscheine das als keine gute Lösung, zudem würden mit dem Bau weiterer Wohnungen die von der Landesplanung vorgegebenen Orientierungszahlen überschritten. Die Problematik ist für Kleinmachnow nicht neu. So ist seit langem fraglich, ob ein seit Jahren geplantes Bauvorhaben für 70 Wohneinheiten auf dem Gérard’schem Land am Buschgraben von der Gemeinsamen Landesplanung zugelassen wird. Erst vor wenigen Wochen beauftragten die Kleinmachnower Gemeindevertreter Bürgermeister Wolfgang Blasig, einen Antrag auf Genehmigung des Bauvorhabens bei der Landesbehörde zu stellen. Nun auch an der Ortsgrenze zu Teltow Bauland zu deklarieren, würde mit dem Vorhaben am Buschgraben kollidieren, so Jörg-Arnold Ernsting vom Bauamt. Indes appellierte SPD-Gemeindevertreter Jens Klocksin, für die „unbefriedigende städtebauliche Situation“ am Übergang zum Techno Terrain Lösungen zu finden und eine Wohnbebauung nicht von Beginn an auszuschließen.

Die Teltower Interessen widersprechen aber auch dem Kleinmachnower Bemühen, den Durchgangsverkehr für das Weinberg-Viertel zu reduzieren (PNN berichteten). Wie es am Donnerstag am Bauausschuss hieß, ist im Techno Terrain im Zuge der Neuplanungen auch eine Tankstelle vorgesehen, wodurch ein eher verstärktes als reduziertes Verkehrsaufkommen zu erwarten wäre. Daher bestätigte Kleinmachnows Bauamtsleiterin Barbara Neidel Überlegungen, die Oderstraße – sie führt vom Techno Terrain direkt ins Weinberg-Viertel – teilweise zeitlich zu entwidmen. Zumindest so lange, bis der Verkehr anders gelenkt wird. Daher wird in Kleinmachnow der Bau der Bogenstraße als Teil des Teltower Spangensystems, das vom Durchgangsverkehr entlasten soll, als dringlich gesehen. Die Fahrzeugströme würden von der Oder- auf die Bogenstraße geleitet. Die Eigentümergesellschaft des Techno Terrains hat bereits angekündigt, dass der Bau der Bogenstraße ein Teil der neu geplanten Investitionen sein könnte. pek