Potsdamer Neueste Nachrichten 07.12.05
Seeberg-Plan wird öffentlich ausgelegt Meinungsbild der Einwohner soll weiterhelfen
Kleinmachnow - Die Kleinmachnower
bekommen zwei Vorentwürfe eines Bebauungsplans für den Seeberg zur Diskussion
vorgelegt. Der Hauptausschuss der Gemeinde verständigte sich am Montag darauf,
zwei Varianten für die frühzeitige Bürgerbeteiligung auszulegen.
Wie in den PNN berichtet, hat das zuständige Planungsbüro in den vergangenen
Tagen zwei Version präsentiert, in der ein 17 900 Quadratmeter großes Areal –
Baulandreserve für die Internationale Schule – an zwei verschiedenen Standorten
markiert ist. Einmal befindet sich das Sondergebiet in einem Waldstück, in dem
anderen Vorschlag rückt es näher an die Grenze des Seebergs und somit an das
Ortszentrum heran. Im Bauausschuss als dem zuständigen Fachgremium wurden die
unterschiedlichen Ansätze des Vorentwurfs kontrovers diskutiert, so dass sich
keine Mehrheit dafür fand, den grob skizzierten Plan öffentlich auszulegen. Im
Hauptausschuss nun waren die Mitglieder mehrheitlich davon überzeugt ( 8 Ja- zu
3 Neinstimmen), dass ein frühzeitig in der Einwohnerschaft gewonnenes
Meinungsbild hilfreich sein kann für den künftigen Entscheidungsprozess.
Zugleich empfahl der Hauptausschuss, dass die städtebaulichen Verträge von der
Gemeindevertretung befürwortet werden sollen. Die Verträge wurden mit der
Telekom AG als gegenwärtige Eigentümerin und der Internationalen Schule (BBIS)
als designierte Käuferin des Seebergs ausgearbeitet. Das Ortsparlament trifft
sich am 15. Dezember zu seiner nächsten Sitzung.
Erst danach werde es zwischen der BBIS
und der Freien Waldorfschule konkrete Verhandlungen geben. Wie berichtet
fürchtet letztere um ihre Existenz auf dem Seeberg, da ihre bisherigen
Bemühungen um einen Kauf des für ihren Schulstandort benötigten Grundstücks ins
Stocken geraten sind, nachdem die BBIS ihre Absicht eines Komplettkaufs des
Seebergs ankündigte. Nun habe es seitens des BBIS-Aufsichtsrates ein erstes
Zeichen an die Waldörfer gegeben, in dem Verkaufsbereitschaft signalisiert worden
sei. „Wir befinden uns grundsätzlich in keiner anderen Positionen“, so Harro
Volkmar, Geschäftsführer der Waldorf-Schule, auf PNN-Anfrage. Es sei lediglich
guter Wille bekundet worden. Noch vor dem 15. Dezember – also bevor es zum
Beschluss des städtebaulichen Vertrages zwischen Gemeinde und BBIS kommt –
Fakten im Interesse der Waldorfschule zu schaffen, gilt als ausgeschlossen.Peter
Könnicke