Potsdamer Neueste Nachrichten 01.12.05
Keine Entwarnung für weiterführende Einrichtungen / Schulplanung jetzt transparent im Internet
Potsdam-Mittelmark - Die bestehenden
Grundschulstandorte in Potdam-Mittelmark sind mit Ausnahme von Görzke für die
nächsten Jahre weitgehend gesichert. Das erklärte der Sachgebietsleiter für
Schulentwicklung, André Hohmann, gestern auf einer Pressekonferenz im Belziger
Landratsamt.
Grundlage für diese optimistische Prognose ist eine aktuelle Analyse der zu
erwartenden Schülerzahlen. Demnach werden im Landkreis Potsdam-Mittelmark im
kommenden Jahr etwa 1800 Mädchen und Jungen eingeschult. Auf diesem Niveau
werden sich laut Hohmann die Schülerzahlen stabilisieren. In den vergangenen
Jahren hatte es erhebliche Schwankungen gegeben. Der Höhepunkt war 1996 mit
3000 Einschulungen zu verzeichnen. In den Jahren 1993 und 2000 gab es indes nur
1400 Abc-Schützen im gesamten Kreisgebiet.
Im Vergleich zu anderen Landkreisen ist
Potsdam-Mittelmark mit Nachwuchs relativ reich gesegnet. Im Landratsamt rechnet
man mit einer Zahl von etwa neun Schülern pro Jahrgang je 1000 Einwohner. Der
Durchschnitt in den neuen Bundesländern beträgt indes nur sechs bis sieben
Kinder. Allerdings gebe es innerhalb des Landkreises erhebliche Unterschiede,
erklärte Hohmann. So sei der gute mittelmärkische Durchschnitt nur durch extrem
hohe Kinderzahlen im Raum Kleinmachnow/Stahnsdorf/Teltow erreicht worden. Die
Spitzenposition halte Kleinmachnow mit 16 Kindern je 1000 Einwohner bei der
nächsten Einschulung. Bis 2010/11 werde der Aufwärtstrend in dieser Region noch
anhalten. Dann pegele sich die Zahl der Einschulungen wahrscheinlich bei
jährlich 500 ein, sagte der zuständige Sachbearbeiter des Landratsamtes, Volker
Meinecke.
Für die weiterführenden Schulen in Potsdam-Mittelmark konnte Hohmann indes
keine Entwarnung geben. „Bereits im nächsten Jahr werden wieder Tränen fließen,
wenn die Anmeldezahlen für die 7. Klassen vorliegen“, sagte er. Dann müsse auch
wieder über Schulschließungen geredet werden. „Wenn es zum Beispiel in einem
Schuleinzugsbereich nur etwa 50 Grundschüler pro Jahrgang gibt, dann ist es
kaum möglich, perspektivisch ein Gymnasium am Leben zu erhalten“, so Hohmann.
Konkrete Problemfälle wollte er gestern nicht nennen. „Schnell heißt es dann
wieder, wir würden bestimmte Schulstandorte tot reden.“ Letztendlich sei das
Schulwahlverhalten der Kinder und Eltern ausschlaggebend.
Deshalb will das Landratsamt für die Verantwortlichen in den Kommunen sowie für
Eltern und Schüler die Schulentwicklung jetzt transparenter machen. Ab sofort
sind alle Informationen zu den Schulen im Landkreis im Internet abrufbar. Auf www.potsdam-mittelmark.de
/Landkreis/Schulen findet man eine Gesamtübersicht der Schulen und eine Karte,
in welcher Kommune, sich welcher Schultyp befindet. Per Mausklick öffnet sich
eine erste Seite jeder Schule mit dem Hinweis auf ausführliche Informationen.
Nachzulesen sind dann Daten und Fakten wie: Kontaktadressen, Schulleiter,
Schulrat, Schulträger, Schulbezirke, Schuleinzugsbereich, Bildungsangebot,
Anzahl der Schüler und Klassen sowie Aussagen zum Schulgrundstück und
Schulgebäude. Besonders interessant für den Bestand der Schulen sind dabei die
voraussichtlichen Einschulungen nach Jahrgängen. Aufgeführt sind außerdem die
Schülerzahl nach Wohnorten, die Anzahl der Schüler und gebildeten Klassen sowie
die Fahrzeiten vom Wohnort zum Schulstandort.Hagen Ludwig