Potsdamer Neueste Nachrichten 19.11.05
Mittelbrandenburgische Sparkasse will einen Neuanfang
Kleinmachnow - Die Mittelbrandenburgische Sparkasse (MBS) in
Potsdam hat den Pachtvertrag mit dem Sportforum Kleinmachnow gekündigt. Wie
MBS-Pressesprecherin Sabine Dörr gestern den PNN sagte, habe man sich vom
derzeitigen Betreiber, Matthias Paul, getrennt, weil die Sparkasse eine „neue
Basis“ für die Zukunft der Freizeitsportanlage schaffen wolle. Genauere Gründe
wollte sie nicht nennen. Auch auf einen Termin, wann der Pachtvertrag auslaufe,
wollte Dörr sich nicht festlegen. „Es wird aber nicht mehr lange dauern“, sagte
sie. Auf den Betrieb habe die Vertragskündigung jedoch keinen Einfluss haben.
„Die Anlage wird von den Kunden auch weiter genutzt werden können“, so Dörr.
Im Juni 2003 hatte die Sportforum Kleinmachnow GmbH – drei Jahre nach der
Eröffnung des Hauses – beim Potsdamer Amtsgericht ein Insolvenzverfahren
beantragen müssen. Aufgrund überhöhter Gewinnerwartungen war es nicht möglich,
die mit der MBS ausgehandelten Raten zu zahlen, um den Kredit für den 7,5
Millionen Euro teuren Bau zu tilgen. Nach fast zweijährigem Insolvenzverfahren
hatte die MBS als Hauptgläubigerin die Nachfolge der in Zahlungsschwierigkeiten
geratenen Eigentümergesellschaft angetreten und das Sportforum im Juli diesen
Jahres gekauft.
Wie Dörr erklärte, plane die MBS nun
einige Investitionen, um bestimmte Bereiche der Anlage zu sanieren. Um welche
Bereiche es sich dabei handelt, wie hoch die geplanten Investitionen sein
sollen und wie lange die Arbeiten dauern, konnte sie nicht sagen. „Wir wollen
die Wirtschaftlichkeit der Immobilie erreichen“, sagte Dörr. Langfristiges Ziel
der MBS sei es jedoch, dass Sportforum gewinnbringend wieder zu verkaufen.
Derzeit findet ein Auswahlverfahren für einen neuen Betreiber statt. Auch der
jetzige Betreiber, Matthias Paul, hat sich an der neuen Ausschreibung
beteiligt. Paul, der seit 2003 das Kleinmachnower Sportforum betreibt, war es
trotz des laufenden Insolvenzverfahren und der negativen Schlagzeilen gelungen,
Neukunden zu werben und ein ganztägige Auslastung der Anlage zu erreichen.
Warum die MBS nicht an dem Vertrag mit Paul festhält, wollte Dörr nicht
erklären. „Die Erfahrungen der Vergangenheit haben gezeigt, dass eine
Neuausschreibung der beste Weg ist“, so Dörr. Doch auch auf die Frage, wie
viele Bewerber für einen Pachtvertrag es neben Paul gibt, wollte die
Pressesprecherin keine Antwort geben. „In erster Linie gehe es um die
Wiederherstellung der Wirtschaftlichkeit der Immobilie“, wie Dörr wiederholt
betonte. Der derzeitige Betreiber Matthias Paul war gestern bis
Redaktionsschluss nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. D. Becker