Potsdamer Neueste Nachrichten 17.11.05

Kreisverkehr statt Ampel

In Kleinmachnow wird über alternative Lösungen für die Verkehrsberuhigung nachgedacht

 

Kleinmachnow - Unfälle mit Radfahrern seien keine Seltenheit in Kleinmachnow, vor allem in Kreuzungsbereichen. „Es besteht dringender Handlungsbedarf“, stellte dazu SPD-Ortschef Frank Nägele am Dienstag im Sportforum fest. Etwa 30 Bürger kamen, um zum Thema Verkehrsplanung über Erreichtes, Geplantes und Gewünschtes zu diskutieren. Zuvor präsentierte Umweltausschuss-Chef Michael Scharp (SPD) eine Bestandsaufnahme bisheriger Maßnahmen.

Neben Radwegen und Fußgängerquerungshilfen ging es auch um das Thema Lichtsignalanlagen, von denen es inzwischen neun im Ort gibt. Zwei weitere seien geplant, für zwei weitere gebe es Bedarf und eine sei inzwischen abgeschaltet. Das gleiche schon fast einer „Ampelitis“, kritisierte Scharp. „Einige sind zudem so geschaltet, dass man als Fußgänger Flügel haben muss, um rüberzukommen.“ Gefährliche Kreuzungen durch Kreisverkehre zu entschärfen rücke deshalb wieder als Lösung ins Blickfeld, auch weil sich diese Variante in den Nachbarkommunen bereits bewährt hat.

Vor zehn Jahren habe er den Kreisverkehr schon einmal im Bauausschuss angeregt, sah sich Axel Müller (Bündnis/Grüne) bestätigt, leider hätten sich dafür keine Mehrheiten gefunden. Auch Gemeindevertreter Harry Hartig (PDS) bedauerte in der Diskussion, dass man die Chance verpasst habe, am Stolper Weg einen Kreisverkehr einzurichten, bevor die Schleusenbrücke wieder geöffnet wurde.

Optimistischer dagegen Jens Klocksin (SPD), der mehrere Varianten dieser Verkehrslösungen vorstellte, die problematische Kreuzungsbereiche wie Thälmann-Straße/Ecke Zehlendorfer Damm geeigneter entspannen könnten. Gleiches gelte für Hohe Kiefer/Förster-Funke-Allee und die Kreuzung am Stolper Weg. Eine vierarmiger Kreisverkehr mit einem Durchmesser von 28 Metern würde 350000 Euro kosten und könnte ab 2008/09 realisiert werden. Doch manches braucht eine schnellere Lösung. So berichtete Barbara Nieter, dass es morgens um 8 Uhr kaum möglich sei, den Zehlendorfer Damm zu überqueren. Sorgen bereite ihr das Teltower Bauvorhaben Nordspange, weil das den Schulweg vieler Kinder der Evangelischen Grundschule tangiere. Klocksin verwies auf die Verknüpfung von Radwegen, ebenso müsse das Areal bis zum Teltowkanal beruhigter Bereich werden. K.Graulich