Potsdamer Neueste Nachrichten 09.11.05

Plan mit Schwächen

Bauausschuss ist mit den Ideen zur Verkehrsführung und zum Freibad in den Kiebitzbergen unzufrieden

- Zum wiederholten Mal zeigte sich der Kleinmachnower Bauausschuss unzufrieden mit dem Vorentwurf eines Bebauungsplans (B-Plan) für die Kiebitzberge. Das Planwerk soll eine Reihe von Mängeln und Fehlern heilen, die in der Vergangenheit beim Bau des Schwimmbades und des Sportforums gemacht wurden. So gab es für das Bad, das vor 30 Jahren in freiwilliger Aufbauarbeit entstand, nie eine Baugenehmigung, für das Sportforum nie einen B-Plan mit einem verkehrlichen Erschließungskonzept. Vor allem der unkoordinierte Autoverkehr in dem Wohngebiet erregte zunehmend Unmut der Anwohner, die letztlich den Gang vors Gericht nicht scheuten. Ein B-Plan soll nun in dem Gebiet Rechtssicherheit herstellen.

Dass der aktuell vorgelegte Entwurf ausgerechnet auf Angaben zur verkehrlichen Erschließung verzichtet, quittierte Ausschusschef Herbert Franke mit Missfallen. Die Planer verweisen bei der Frage der Verkehrsführung auf die Zuständigkeit der mittelmärkischen Verkehrsbehörde, doch erinnerte Franke daran, dass vor allem die mangelhafte Erschließung des Gebietes ein wesentlicher Grund zur Aufstellung eines B-Plans war. „Der Entwurf lässt bislang neue Ideen zur Verkehrsführung vermissen“, monierte auch der CDU-Abgeordnete Fred Weigert. Daher erteilte der Ausschuss den Planern erneut Hausaufgaben: So lange es für die innere und äußere Erschließung der Kiebitzberge keine Vorschläge gibt, mache es keinen Sinn, den Vorentwurf mit der Öffentlichkeit zu diskutieren.

Wesentlicher Inhalt der vorgelegten Planung ist die Sicherung vorhandener Anlagen wie das Sportforum, die Tennisplätze und der Sportplatz. Neu in den Kiebitzbergen wären eine Traglufthalle, die im Bereich der Tennisplätze skizziert ist. Um Verkehr weitgehend in den Siedlungsstraßen zu vermeiden, könnte nahe der Rammrathbrücke ein mehrgeschossiges Parkdeck entstehen. Da dieses jedoch zum Teil auch auf Teltower Gebiet liegen würde, müsste in der Nachbarkommune ein entsprechender Planungsvorgang stattfinden.

Das Freibadgelände haben die Planer in drei Bereiche gegliedert. Der Teil, wo sich heute die Tauchschule, Umkleidekabinen und die Sauna befinden, soll künftig auf ähnliche Weise genutzt werden. Eine weitere Bebauung für Wohnzwecke und Gewerbe wird es nicht geben. Im Bereich der Liegewiesen sind in dem Entwurf lediglich unterirdische Anlagen für den Badbetrieb skizziert. Und für das große Schwimmbecken „würde der Plan eine Überdachung erlauben“, so Planer Gerd Schmidt-Eichstaedt.

Auch an den Überlegungen, wie sich das sanierungsbedürftige Freibad in dem B-Plan wiederfinden soll, gab es Kritik. Die Gliederung in drei Teile wurde als ungünstig befunden, „eine Handhabung aus einem Guss“ wünschte sich vielmehr SPD-Vertreter Jens Klocksin. Vor allem aber der Förderverein für das Freibad haderte, dass ihn die Planer bislang nicht konsultiert hätten. Immerhin beschäftigen sich die Förderer seit Monaten mit Ideen, wie das Freibad in seiner jetzigen Form erhalten, aber auch attraktiver gestaltet werden kann. Das beinhaltet auch Überlegungen für eine Nutzung, die über die bisherige Saison vom Mai bis September hinausgeht. Doch die von Planer Schmidt-Eichstaedt zitierte Überdachung des Schwimmbeckens ginge deutlich übers Ziel und Machbare hinaus. „Unsere konzeptionellen Vorstellungen funktionieren mit den vorgestellten Planungsideen überhaupt nicht“, bedauerte Roland Templin vom Förderverein. Ähnlich wie Klocksin meint auch Templin, dass das Schwimmbad als Einheit zu sehen ist und die „Ideen in einer Gesamtschau diskutiert werden müssen“. Templin: „Das Bad bedarf einer Extraplanung und keinerlei Festsetzungen innerhalb des jetzigen B-Planverfahrens.“