Potsdamer Neueste Nachrichten 28.10.05
Bürgerinitiative: Stammbahn
verdient Priorität
Kleinmachnow - Die Bürgerinitiative Stammbahn hält es für sinnvoll, „wenn man
sich in der Region zunächst auf das realisierbare Projekt des
Stammbahn-Wiederaufbaus konzentriert“. Zwar könnten auch andere Verbindungen
zum Anschluss der Region ans Schienennetz beitragen, doch weder für die
Friedhofsbahn, den S-Bahn-Ringschluss oder eine Tram gebe es „realistische Bau-
und Finanzierungspläne“.
Für die Stammbahn hingegen wurde bereits ein Einführungstunnel zum Berliner
Hauptbahnhof für zirka 26 Millionen Euro gebaut. „Eine Eisenbahntrasse und
Finanzmittel aus dem Bundesfonds für investive Altlasten wären vorhanden,
allerdings nur bis zum Jahr 2007“, so Initiativensprecher Jürgen Vietig. Zudem
würde die Stammbahn Berlin und Potsdam mit dem Europarc in Dreilinden
verbinden. Durch den Einwohnerzuwachs in Kleinmachnow und die Vermietung
ehemaliger Alliierten-Wohnungen im Süden Berlins habe sich das Nutzerpotenzial
für die Stammbahn erhöht. „Es ist seit den 1998 vorgenommenen
Bedarfsschätzungen zweifellos beträchtlich gestiegen“, so Vietig.
Die Bürgerinitiative befürwortet als ersten Schritt eine Anbindung von Düppel-Kleinmachnow
und dem Europarc durch eine S-Bahn-Linie an das Zentrum Berlins, fordert aber,
dass in der Endausbaustufe auch die Landeshauptstadt Potsdam auf dem
Schienenweg über Griebnitzsee erreichbar sein muss. pek