Potsdamer Neueste Nachrichten 05.10.05
BIK kritisiert Absicht, auf Architekturwettbewerb für den
Seeberg zu verzichten
Kleinmachnow - Der Verein „Bürger für gute Lebensqualität in Kleinmachnow“ BIK
kritisiert die Absicht, auf einen städtebaulichen Wettbewerb für den Seeberg zu
verzichten (PNN berichteten). Die Ansicht, es gebe für einen
Architektenwettstreit nicht genug Gestaltungsmasse, da das von der
Internationalen Schule zum Kauf beabsichtige Gelände nicht Bestandteil des
Wettbewerbes sei, „ist falsch“, so BIK-Vorsitzende Anne von Törne. Der
städtebauliche Wettbewerb sei im Juni von der Gemeindevertretung gerade auch
deshalb beschlossen worden, um die Schulen planungsrechtlich abzusichern und
Erweiterungsbauten zu ermöglichen, sowie offene Fragen der verkehrlichen Erschliessung
anzugehen. Der Kauf großer Flächen des Seebergs durch die Berlin Brandenburg
International School (BBIS) und damit der mögliche Verzicht auf Wohnbebauung
„löst den städtebaulichen Konflikt und die zwingende Erfordernis eines
Gesamtkonzeptes keineswegs“, meint von Törne. Ein Bebauungsplan gebe im groben
die Maße vor, in denen gebaut werden kann. Beim Seeberg werde es aber darum
gehen, wie sich neue Bauten, Sportflächen und Straßenführungen in das bisher
vorhandene einfügen werden. „Ein einfaches Bebauungsplanverfahren kann die
bestehenden Konflikte nicht lösen“, befürchtet man bei der BIK. Als
problematisch sieht man die Nutzung von Teilen des Landschaftsschutzgebietes
für Schulsportflächen, die Gestaltung von Verkehrs- und Wegeflächen einschließlich
Parkplätzen für die Schulen und die Hakeburg und die zukünftige öffentliche
Nutzung und Zuwegung von Teilflächen und den freien Zugang über den Seeberg.
Auch die Möglichkeit der Nutzung für weitere Schul-, Fachhochschul- und
Kulturinitiativen könne in einem Bebauungsplan nicht geklärt werden. Ebenso
würden Fragen zur Schutzbedürftigkeit des Biotops im Bereich Karl-Marx-Straße
und zur möglichen Bebauung sowie zur zukünftigen Gestaltung und Pflege der
Waldflächen und deren in einem Planungsverfahren schwer beantwortet werden.
„Die Folge bei einem Verzicht auf den städtebaulichen Wettbewerb wäre ein
Bebauungsplan mit Mittelmaß und keine städtebauliche Interessensabwägung für
dieses wichtige Planungsgebiet in der Region“ mutmaßt die BIK-Chefin. „Zu
attestieren wäre außerdem eine blamable Außenwirkung der Gemeinde Kleinmachnow
als Ort mit mit vielen anerkannten Planern und Architekten.“
Daher wäre die Gemeinde „ gut beraten“,
den Wettbewerb für die Nutzungsinteressierten weiter zu führen und die
finanziellen Lasten dieses Wettbewerbs zu tragen. pek