Potsdamer Neueste Nachrichten 27.09.05

Gespräche zum Kauf der Kammerspiele Bürgermeister soll mit Eigentümer verhandeln

Kleinmachnow - Kleinmachnows Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) soll sich mit dem Eigentümer der Kammerspiele über Möglichkeiten zu einem Kauf des Kulturhauses verständigen. Alle Fraktionsvorsitzenden haben einen entsprechenden Parlamentsantrag unterschrieben, im jüngsten Finanzausschuss ist der Antrag bereits empfohlen worden.

Grundlage der Gespräche zwischen Blasig und Karl-Heinz Bornemann, Eigentümer der Kammerspiele, ist ein neues Verkehrsgutachten. Dieses wurde im Auftrag der Gemeinde erstellt und liegt seit einigen Wochen vor. Über die ermittelten Zahlen in der Expertise wurde Stillschweigen vereinbart, auch um mögliche Kaufverhandlungen nicht zu beeinflussen.

Sollte es zu Gesprächen kommen, wäre es der erneute Versuch, für die Traditionstätte eine langfristige Zukunft zu sichern. Bornemann hat in der Vergangenheit immer wieder betont, zum Verkauf bereits zu sein, wenn die Konditionen stimmen und ihm eine vernünftige Perspektive für das Familienerbe aufgezeigt wird.

Bis Ende 2003 war die Gemeinde Pächter und Betreiber der Kammerspiele. Eine Verlängerung des Mietvertrages scheiterte an den unterschliedlichen Vorstellungen über den Pachtzins. Seitdem betreibt Bornemann die Kammerspiele in Eigenregie, hält den Kinobetrieb am Laufen und findet gelegentlich Veranstalter, die für Auftritte die Bühne nutzen wollen.

Ein Anfang des Jahres gegründet Trägerverein hat nach wie vor Interesse, die Kammerspiele als Kulturstätte zu betreiben. Das Haus sei der „ideale Ort“, um die Visionen des Trägervereins umzusetzen, schwärmte im Fühjahr die künstlerische Leiterin des Vereins, Ina Schott. Nach einem Gespräch mit zwei Mitgliedern des Vereinsvorstandes, dem Gemeindekämmerer und dem Vorsitzenden des Finanzausschusses, Kaus-Jürgen Warnick, kam es zu dem interfraktionellen Antrag, den Bürgermeister mit der Aufnahme von Verhandlungen zu beauftragen.

Gemeindevertreter Warnick (Linkspartei.PDS) kann sich – sollte es tatsächlich zu einem Kauf der Kammerspiele durch die Gemeinde kommen – einen Zusammenarbeit mit dem Trägerverein gut vorstellen. Der will den Kammerspielen neben Kino mit einem bewusst ausgewählten Programm für verschiedene Besucherkreise, Ausstellungen, Konzerten, Theateraufführungen mit neuen Inhalte eine prägende Note geben und über den Ort hinaus wirken. Dazu zählen Theatergastspiele, Filmtage, Festivals, eigene Produktionen, Tagungen und Diskussionen.

Sollte die Entwicklung dazu führen, den Trägerverein als Betreiber an das Kulturhaus zu binden, „müssen wir eine Form finden, die einen dauerhaften Betrieb garantiert“, so Warnick. pek