Potsdamer Neueste Nachrichten 27.08.05
Sireo will noch in diesem Jahr Vertrag mit der BBIS über
großflächigen Verkauf perfekt machen / Gemeinde wird einbezogen
Kleinmachnow - Die Berlin Brandenburg International School (BBIS) plant den
Kauf des von ihr genutzten Teils auf dem Seeberg. Im Herbst soll das Geschäft
mit der Deutschen Telekom AG als Eigentümerin des Areals abgeschlossen sein.
„Der Kaufpreis ist mit der Telekom besprochen, in wichtigen Fragen mit der
Gemeinde eine Einigung erzielt“, sagte Sabine Andreas, zuständig für die
Öffentlichkeitsarbeit der BBIS, gestern gegenüber den PNN. Im Herbst würden
dann in kürzester Zeit weitere Gebäude saniert und mit dem Bau der Sportanlagen
begonnen.
Bei der Telekom-Tochter Sireo, die für die Immobilien des
Kommunikationskonzerns zuständig ist, bestätigt Thomas Hermann das Kaufangebot
der BBIS. „Wir sind interessiert, noch in diesem Jahr die Verhandlungen
abzuschließen“, sagte er gestern auf PNN-Anfrage. Von einem unterschriftsreifen
Vertrag sei man aber noch ein stückweit entfernt. Es bedürfe noch Vorausetzungen,
die von Dritten geschaffen werden müssen – wie das Baurecht. Für eine finale
Einigung, so Hermann, gelte es die Interessen aller Beteiligten, auch die der
Gemeinde zu berücksichtigen. „Wir sind auf gutem Weg, allen gerecht zu werden.“
Bereits im vergangenen Jahr hatten
Geschäftsführung und Aufsichtsrat der BBIS der Telekom ein Kaufangebot
vorgelegt. Dabei geht es um den Erwerb von 42000 Quadratmetern mit drei
denkmalgeschützten Gebäuden. Grundlage für das Grundstücksgeschäft ist sowohl
für Sireo wie auch für die BBIS Planungssicherheit, die die Gemeinde durch das
Aufstellen eines Bebauungsplanes (B-Plan) für den gesamten Seeberg herstellen
wird. Den dafür notwendigen Aufstellungsbeschluss hat die Gemeindevertretung im
Juni beschlossen. Dass sich daraufhin der BBIS-Aufsichtsrat nun zum Kauf
entschlossen hat, hört Kleinmachnows Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) gern.
Offenbar sei das Signal der Gemeinde, der BBIS planungsrechtlich eine Zukunft auf
dem Seeberg zu geben, verstanden worden. In der Tat haben die Gemeindevertreter
lange Zeit deutlich gemacht, dass sie sich einen Bildungscampus mit mehreren
Schulen auf dem Gelände der ehemaligen Reichspostanstalt als beste Nutzung
vorstellen können. Doch war es vor einigen Wochen zu Irritationen und
Verstimmungen gekommen, als die BBIS ankündigte, ihr Schulgelände einzuzäunen,
womit der ungehinderte Zugang des Seeberges eingeschränkt würde. BBIS-Manager
Burkhard Dolata erklärte den Zaun zu einer existenziellen Notwendigkeit, von
der man einen Verbleib in Kleinmachnow abhängig mache. Inzwischen spricht
Blasig von einer grundsätzlichen Breitschaft beider Seiten, die Frage
einvernehmlich zu klären.
Gegenwärtig nutzt die BBIS zwei Häuser des Seeberg-Ensemble. Wegen des
Zuwachses auf 420 Schüler mit Beginn des neuen Schuljahres mussten kurzfristig
für sieben Klassen Pavillons aufgebaut werden. Peter Könnicke