Erste Boulebahn in Kleinmachnow eröffnet
Kleinmachnow - Selbst Ortskundige haben in Kleinmachnow Schwierigkeiten zu
beantworten, wo der Puschkinplatz ist. Jetzt können sich die Wegweiser einer
Umschreibung bedienen, die die Suche unter Umständen erleichtert: Der
Puschkinplatz ist dort, wie Boule gespielt wird. Am Samstag eröffnete
Bürgermeister Wolfgang Blasig zusammen mit Inge Wolf-Ziolkowski die erste
Kleinmachnower Boulebahn.
In der Hektik des Alltags rauscht man schnell am Puschkinplatz vorbei, der
direkt am Zehlendorfer Damm liegt. Dabei lädt das lauschige Plätzchen mit
seinen alten Bäumen durchaus zum Verweilen ein. Das dachten sich auch drei
ansässige Geschäftsfrauen: Eine Galeristin, eine Weinhändlerin und eine
Goldschmiedin schwärmten von kleinen französischen Ortschaften, wo sich das
Leben auf Plätzen abspielt, oder vom lebendigen Kollwitzplatz in Prenzlauer
Berg. Die Vorstellung, dass man sich auch vor der Tür ihrer Geschäfte trifft,
Boule gespielt wird und zum Schwatz verweilt, begeisterte sie so sehr, dass ihr
Weg geradeaus ins Rathaus führte. Das Ergebnis: Gemeinde und die drei
Unternehmerinnen teilten sich die 1600 Euro für die Anlage einer Boulebahn, die
am Samstag – stimmungsvoll begleitet mit „Jazz am Puschkinplatz – eingeweiht
wurde.
Inzwischen sind „Boulebahnen in
Kleinmachnow“ sogar zu einem kleinen Politikum geworden. In der jüngsten
Gemeindevertretersitzung nämlich stellte der SPD-Abgeordnete Michael Scharp
unter diesem Titel einen Antrag, wonach die Verwaltung drei Standorte für
Boulebahnen vorschlagen sollte. Ein wenig kam sich Scharp vor wie der Hase beim
Wettlauf mit dem Igel, denn ein Drittel seiner Forderung ist mit der Initiative
am Puschkinplatz schon erfüllt. Die Mehrheit seiner Parlamentskollegen war
jedoch der Meinung, es solle gleich ein vollständiges Konzept zur Gestaltung
des öffentlichen Raums in Kleinmachnow erstellt werden. Details sollen nun im
Kulturausschuss beraten werden. pek