Potsdam - Der Landesverband Brandenburg des Verkehrsclub
Deutschland (VCD) begrüßt den Konsens der Bürgermeister von Kleinmachnow,
Stahnsdorf und Teltow sowie der Kommunalen Arbeitsgruppe „Der Teltow“ für einen
S-Bahnringschluss. „Nun bewegen wir uns wieder auf den historischen Spuren
unserer Vorväter“, freut sich der Brandenburger VCD-Vorsitzende Gerhard Petzholtz.
Diese haben 1909 die so genannte Friedhofsbahn nach Stahnsdorf fertiggestellt.
„Das hat sich gleichzeitig als Segen für die Umgebung erwiesen“, so Petzholtz.
Mitte der 30er Jahre wurde mit dem Trassenbau nach Lichterfelde Süd ein S-Bahn
Ringschluss begonnen, „auf dem jedoch nie eine Bahn gefahren ist“. Mit der
Forderung nach einem S-Bahnringschluss sieht Petzholtz „nicht nur einen
historisch notwendigen, sondern für das zu steigernde Fahrgastaufkommen auch
logischen Schritt gemacht“.
Die von der Stahnsdorfer AG „Verkehrskonzepte“ vorgeschlagene Regio- Tram (PNN
berichteten) betrachtet der Bahnexperte des VCD Brandenburg, Christoph Rudel
skeptisch: „So interessant diese Tram auch sein mag, ein andersartiges, nicht
anpassungsfähiges Verkehrssystem würde alle anderen Bahn- Entwicklungen
behindern.“ Auch den originalgetreuen Wiederaufbau der Stammbahn-Trasse hält
der Verkehrsclub für wenig wirksam. Der Südwesten Berlins würde von dieser
Regionalbahn nur sehr wenig profitieren. Die Entlastung der Stadtbahntrasse
durch die Stammbahn sei mit den neuesten Veränderungen der Bahn AG kein
Argument mehr. Und Potsdam sei mit zwei Regionalverbindungen bereits gut
bedient. „Zudem hat der Mauerbau uns ein noch heute existierendes Problem
hinterlassen“, so Petzholtz, nämlich die Autobahn 115 in ihrer heutigen
Trassierung, was aufwändige Brückenbauten erfoderlich machen würde. Daher hält
der VCD eine Wiederinbetriebnahme der Stammbahn nur Kombination mit dem S-
Bahnringschluss für sinnvoll.
Schon seit 1998 schlägt er eine Alternative vor, der sich im Februar der
verkehrspolitische Sprecher der Berliner CDU, Alexander Kaczmarek, anschloss:
Statt der Stammbahn könnte eine S-Bahntrasse an das Netz in Zehlendorf
angeschlossen werden und weiter auf der alten Stammbahn-Linie nach Düppel
führen, in Dreilinden den Europarc anbinden und schließlich auf der alten
Trasse der Friedhofsbahn nach Stahnsdorf führen. pek