Potsdamer Neueste Nachrichten 22.07.05

Schneidende Argumente im Stammbahn-Streit

Kleinmachnow - Als „Beweis für die zerstörerische Wut der Stammbahnbefürworter“ wertet Peer Hartwig ein zerschnittes Plakat, das den Wiederaufbau der Bahnstrecke kritisch hinterfragt. Bereits zum vierten Mal sei das Transparant, das im Wald über der ehemaligen Trasse hängt, zerschnitten worden, beklagt der Sprecher der Aktionsgemeinschaft Stammbahn. Die kämpft seit Jahren gegen die Wiederaufbaupläne der Strecke. „Mir fehlen die Worte über so viel Charakterlosigkeit und Nichtachtung anderer Meinungen“, so der Kleinmachnower. Auch Informationstafeln der Aktionsgemeinschaft mit Telefonnummern würden regelmäßig unkenntlich gemacht. Hartwigs Schlussfolgerung: „Wer Schilder zerstört, zerstört auch Natur!“ Die Kritiker fühlen sich durch die jüngsten Debatten zur Anbindung der Region ans Schienennetz in ihrer Skepis zur Wirksamkeit der Stammbahn bestätigt. Vorbehalte, die Stammbahn würde nur einen geringen Teil der gesamten Region erreichen, predigt die Aktionsgemeinschaft schon seit langem. Einen S-Bahnringschluss, der von Stahnsdorf aus auf die Stammtrasse führt (siehe nebenstehenden Beitrag), hält Hartwig indes für diskussionswürdig. „Wenn es eine Verbindung ist, die sich für das 21. Jahrhundert als tauglich erweist, kann man sich dem nicht verschließen.“ pek