Potsdamer Neueste Nachrichten 06.06.05

Stammbahn, Stadtbahn, Friedhofsbahn

Man sollte sich dem Aufbau der Friedhofsbahn widmen

In diversen Zeitungen ist seit dem 2. Juni die Ankündigung zu einer Landtagsinitiative zur Stammbahn zu lesen. Mit Hochachtung muss der Ehrgeiz und die Ausdauer von Herrn Klocksin anerkannt werden. Hobbys sollten aber nicht beim Steuerzahler enden. Die angegebene Zahl derjenigen Menschen, die von dieser Bahn profitieren sollen, ist völlig aus der Luft gegriffen. Warum eigentlich nicht drei Millionen, statt nur 100000? Ich frage mich, welchen Arbeitgeber es interessiert, wie sein Arbeitnehmer zur Arbeit gelangt?

Mit der Stammbahn sollte die Stadtbahn entlastet werden, denn eine Wirtschaftlichkeit wird nie nachgewiesen werden. Die Entlastung der Stadtbahn wird jedoch schon mit dem neuen Konzept der Bahn erreicht. Da helfen auch keine politischen Querverbindungen.

In Kleinmachnow soll demnächst die Karl-Marx-Straße saniert werden. Voraussetzung ist aber auch, dass dort Bäume gefällt werden sollen. Hier spricht Herr Klocksin vom „Baumfrevel“! Bei der Stammbahn aber wären es 5000 Bäume.

Ganz abgesehen von den sicherheitsrelevanten Maßnahmen, wie Bahnübergänge, die beim Bau erforderlich. Das ist veraltete Technik!

Das egoistische, kleinkarierte Denken in der Gemeinde sollte endlich beendet werden und man sollte sich dem Aufbau der Friedhofsbahn von Wannsee nach Stahnsdorf widmen. Hier sind viele Voraussetzungen vorhanden – sogar der Europarc hätte einen Bahnhof. Dies wäre die kostengünstigste Variante, Stahnsdorf und Kleinmachnow hätten beide etwas davon und es gäbe eine Option, irgendwann den Ringschluss mit Teltow ins Auge zu fassen.

Jürgen Lemke, Kleinmachnow