BUND-Gruppe will Lücke im Wegenetz zwischen Berliner
Mauerweg und Potsdam schließen
Kleinmachnow - Die Teltowkanalaue als Regionalpark mit durchgängigen Rad- und
Wanderwegen auf beiden Uferseiten zu entwickeln, ist Ziel der in dieser Woche
gegründeten Regionalgruppe Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf des BUND (Bund für
Umwelt- und Naturschutz). Auf ihrer konstituierenden Sitzung am Mittwoch in
Kleinmachnow hat die Gruppe diesen Projektvorschlag vorgelegt, der nur
gemeinsam durch die drei Gemeinden verwirklicht werden soll. Damit soll die
Lücke im Wegenetz zwischen dem Berliner Mauerweg und Potsdam geschlossen
werden.
„Der Teltowkanal ist bisher ein Grenzgebiet zwischen den drei Gemeinden und
Berlin. Deshalb wurde er bisher für Naherholung, Freizeit und Wassersport
vernachlässigt“, meint Projektsprecher Manfred Kühn. Der Zugang zum
unmittelbaren Ufer ist auch 15 Jahre nach der Wende vielerorts noch nicht vorhanden.
Ausgetretene und mit dem Rad schlecht befahrbare Trampelpfade würden jedoch auf
einen hohen Nutzungsdruck verweisen. „Höchste Zeit, aus der trennenden Grenze
einen verbindenden Grünzug für die Region zu machen", so Kühn.
Der geplante Regionalpark Teltowkanalaue
greift dabei bereits vorhandene Planungen von Arbeitsgruppen der Lokalen Agenda
in Teltow und Kleinmachnow sowie der Initiative „Radler im Rübchenland“ auf.
„Gegen das Projekt können unsere Kommunalpolitiker eigentlich nicht sein.
Besonders für die Stadt Teltow bewirkt ein öffentlicher Uferweg am Teltowkanal
eine deutliche Aufwertung des Wohnumfeldes", befindet Agenda-Aktivistin
Elisabeth Camin-Schmid aus Teltow. Sie verbindet mit dem Projekt zudem die
Hoffnung, dem Neubau der Teltow-Werft-Brücke ein Stück näher zu kommen.
„Auch für Stahnsdorf ist ein Wander- und Radweg am Südufer des Teltowkanals ein
wichtiger Schritt, um den Südwestkirchhof besser für die landschaftsbezogene
Naherholung der Region zu erschließen", sagt BUND-Mitglied Christine Dunkel
aus Stahnsdorf. Auf Kleinmachnower Seite ließen sich für die Projektväter mit
dem Regionalpark gleich mehrere Landmarken verbinden: „Die absehbare
Neugestaltung des landschaftlich attraktiven Seebergs oberhalb des Machnower
Sees sowie des Geländes am Sportforum und Freibad Kiebitzberge sind wichtige
Landschaftselemente, die sich ideal in unser Konzept eines Regionalparks
einbetten lassen", so der Vorsitzende der Regionalgruppe, Mathias
Schmitt-Gallasch.
Mit dem Projekt werde auch der Vorschlag eines Teltowparks der gemeinsamen
Landesplanung Berlin-Brandenburg für den nördlich von Stahnsdorf aufgegriffen.
„Hier ist der Wachstumsdruck am größten und der Naherholungsbedarf enorm“, so
Schmitt-Gallasch.
Der Regionalgruppe ist bewusst, dass die Verwirklichung des Regionalparks ein
mittel- bis langfristiges Ziel ist. Einzelne Abschnitte der Uferwege könnten
Schritt für Schritt umgesetzt werden. So wird der letzte Woche beschlossene
städtebauliche Vorentwurf für das Gelände am Teltower Betonwerk, welcher ein
Wohngebiet mit Uferweg und Marina vorsieht, als Abschnitt gesehen, der sich gut
in das Konzept einfügt.
Als nächsten Schritt strebt der BUND die politische Unterstützung der drei
Gemeinden an, wo man sich zunächst in den Ortsparlamenten durch gleich lautende
Beschlüsse Zustimmung erhofft. Ziel der Initiative ist es, bis zum
einhundertjährigen Jubiläum des Teltowkanals am 2. Juni 2006 erste für die
Bürger sichtbare Ergebnisse vorstellen zu können.
Peter Könnicke