Potsdamer Neueste Nachrichten 01.06.05
Abkürzung statt Sackgasse
Eltern der katholischen Kita in Kleinmachnow kritisieren Verkehrssituation
am Adolf-Grimme-Ring
Kleinmachnow - Die Eltern der Katholischen Thomas-Morus-Kita in Kleinmachnow
haben Angst um die Sicherheit ihrer Kinder. Keine Gehwege, zunehmender
Autoverkehr, Geschwindigkeitsüberschreitungen, kein Hinweis darauf, dass hier
kleine Kinder unterwegs sind – so schilderte Elternvertreterin Mirna Richel vor
kurzem Situation nahe dem Rathausmarkt im Verkehrsausschuss. Dessen Mitglieder
zeigten sich gegenüber den Elternsorgen aufgeschlossen. Allerdings waren von
Elternseite auch heftige Vorwürfe gegen das Tiefbauamt zu hören.
Die Kita liegt am Adolf-Grimme-Ring, schräg hinter dem neuen Kleinmachnower
Rathaus. Wie die Eltern schildern, habe der Verkehr an der Kita vorbei auf der
als Sackgasse ausgeschilderten Straße via Seeberg deutlich zugenommen. „Diese
kurvenreiche Sackgasse verbindet in Wirklichkeit den Adolf-Grimme-Ring mit der
Straße Am Hochwald“, heißt es in einer Mitteilung von Elternseite und werde
auch als Schleichweg genutzt, um die Förster-Funke-Allee zu umfahren.
Im Ausschuss erhielt Mirna Richel von
den Abgeordneten Rederecht. Für Autofahrer sei zum einen gar nicht erkennbar,
dass sie sich in der Nähe einer Kita befinden, kritisierte sie. Autofahrer, die
vom Seeberg herunterkommen, könnten die gut einsehbare
Rechts-vor-links-Kreuzung außerdem sehr zügig passieren – das vorgeschriebene
Tempo 30 sei da schnell überschritten.
Im Ausschuss war gerade das Thema Seeberg auf der Tagesordnung. Dabei wurde
unter anderem angemahnt, dass bei dem anstehenden Bebauungsplanverfahren
stärker auf Geh- und Radwege geachtet werden müsse. Hierzu passt die Forderung
der Eltern, den besagten Weg für den motorisierten Verkehr zu sperren. Dies
wird laut Mirna Richel allerdings als „Maximalforderung betrachtet“. Zumindest
aber verlangen die Eltern, dass beidseitig Bürgersteige angelegt und
Warnschilder „Achtung, Kinder!“ aufgestellt werden. Außerdem sollten
Bodenschwellen errichtet und regelmäßig Geschwindigkeitskontrollen gemacht
werden.
Die Mitglieder des Ausschusses stufen die Angelegenheit als dringlich ein. Das
Bauamt ist nun gebeten, zur nächsten Sitzung eine Stellungnahme zu erarbeiten.
Allerdings scheint das Vertrauen mancher Eltern hier nicht so groß.
Tiefbauamtsleiter Uwe Brinkmann habe sich bisher als wenig kooperativ erwiesen,
wie eine andere Mutter im Ausschuss erregt darstellte, sondern nur bemängelt,
dass viele Eltern sich nicht an Parkverbote hielten.
Michael Scharp (SPD) versuchte zu schlichten: „Unsere Verwaltung ist nicht
immer so, wie sie sich gerade darstellt.“ Am Geld werde übrigens die Umsetzung
der Maßnahmen nicht scheitern. Volker Eckert