Potsdamer Neueste Nachrichten 04.05.05

Sanierung nach Plan

Auftrags-Stopp ohne Folgen für Eigenherd-Schule

Kleinmachnow - Rektor Bernd Bültermann geht nicht davon aus, dass durch die Kündigung des Vertrages mit dem Architekturbüro Kuhn der Sanierungsprozess für die Kleinmachnower Eigenherdschule ins Stocken gerät. Für den 9. der insgesamt 11 Bauabschnitte seien ohnehin keine großen architektonischen Leistungen erforderlich, weil die Sanierung des Daches fast im Bestand erfolge. Die Ausschreibung für die Vergabe der Bauleistungen sei in Vorbereitung, das Geld im Haushalt der Gemeinde vorgesehen.

Auch für die weiteren Bauabschnitte rechnet Bültermann nicht mit Verzögerungen, wenn die Architektenaufträge neu ausgeschrieben und vergeben werden müssen. Da sich der Umbau der alten Turnhalle ohnehin um ein Jahr verschiebe, weil der Bau der neuen Sporthalle später als geplant beginnt, sei genügend Zeit gegeben. Daher werde auch die Sanierung des Schulhofes als letzte Maßnahme nicht wie vorgesehen im Schuljahr 2006/07 sondern ein Jahr später realisiert.

Wie berichtet, hat Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) den Vertrag mit dem Architekturbüro aufgelöst, weil er offenbar gegen europäisches Vergaberecht verstößt. Zwischen Kuhn und Gemeinde ist ein Gesamtpaket für sechs Bauabschnitte geschnürt worden: War ein Bauabschnitt zeitlich an der Reihe, wurde er an Kuhn vergeben. Zwar musste nicht jede einzelne Bauetappe ausgeschrieben werden, wohl aber der gesamte Rahmenvertrag. Das ist nicht geschehen, weshalb vor allem die CDU/FDP-Fraktion und die WIR-Abgeordneten Angelika Scheib und John Banhart diese Vergabepraxis kritisiert und schließlich den Bürgermeister zu Korrekturen veranlasst haben. Zugleich hat Blasig den für das Büro Kuhn vorgesehen Auftrag für die Dachsanierung der Schule nicht erteilt.

„Ich habe selbst nicht verstanden, warum das Architekturbüro Kuhn alles macht“, äußerte Schulleiter Bültermann gegenüber den PNN sein Unverständnis. Hingegen wirft ihm WIR–Vertreter Banhart vor, die rechtlich fragwürdige Vergabepraxis mitgetragen zu haben. Denn noch im März habe Bültermann als SPD-Fraktionschef „trotz Warnungen“ im Hauptausschusse der Auftragvergabe an Kuhn zugestimmt. Peter Könnicke