Offenbar zerstörten jugendliche Vandalen die
Hinweistafeln für Wanderer im Bäketal
Kleinmachnow - Die knapp 30 Naturfreunde waren entsetzt, als sie am
Sonntagmorgen hinter der Dorfkirche ihre Wanderung durchs Bäketal beginnen
wollten. Der erst im Vorjahr angelegte Naturpfad war in großen Teilen
verwüstet. Offenbar in der Nacht zuvor hatten Vandalen die Hälfte der 45 Tafeln
abgebrochen, herausgerissen oder beschädigt und teilweise offenbar als
Brennholz verwendet. Die Feuerstelle dampfte noch, überall lagen Bierflaschen
und Abfall herum.
Im August waren die Tafeln auf Initiative der Agendagruppe des Ortes angebracht
worden. Sie weisen auf besondere Baumarten hin. Die Aufstellung war damals
durch den Einsatz von ABM-Kräften möglich geworden. Auf PNN-Anfrage schätzte
Hartmut Piecha den Investitionsanteil aus der Gemeindekasse auf rund 1000 Euro.
Inzwischen ist der Vorfall auch bei der
Polizei angekommen. Am Montag setzte sich Gerhard Casperson von der Lokalen
Agenda hin und schrieb einen Brief ans Ordnungsamt, in der er den Fall
schilderte und die Gemeinde bat, Anzeige gegen Unbekannt zu stellen.
Ordnungsamtsleiter Ekkard Dehne war gestern nicht im Dienst. Nach
PNN-Informationen gab es aber gestern einen Termin mit Beamten der Polizei. Das
bestätigte auch eine Sprecherin in Potsdam: „Dann können wir unsere
Ermittlungen aufnehmen“. Hier hätte man sich gewünscht, auf direktem Weg von
dem Vorfall zu erfahren.
Unter den geschockten Wanderern war am Sonntagmorgen auch Wolfgang Hirte, einer
der Initiatoren des Lehrpfades. „Das war wie ein Einbruch“, beschreibt er seine
Gefühle. Nach dem ersten Schock sei er aber zur Überzeugung gelangt, aktiv zu
werden, um „denen nicht das Feld zu überlassen“. Wie Gerhard Casperson bemerkt,
geht zudem von der Feuerstelle, die einen Durchmesser von drei Metern hat, bei
der jetzigen Trockenheit Gefahr für die Nachbarn aus. Wolfgang Hirte hat von
dem Pächter der nahe gelegenen Bäkemühle erfahren, dass solche Partys wie am
Wochenende keine Seltenheit seien. Eine Gruppe von jungen Leuten zwischen
vielleicht 15 und Mitte 20 kämen mit Motorrädern und Autos – teilweise mit
Berliner Kennzeichen – und würden die Musik aufdrehen. Gäste hätten sich schon
wegen des Lärms beschwert. Volker Eckert