Internationale Schule will Zaun – SPD befremdet
Kleinmachnow - Mit Befremden hat der Vorstand der Kleinmachnower SPD auf Pläne
zur Umzäunung des Seebergs reagiert. Nach Auskunft des Vorsitzenden des
zeitweiligen Seeberg-Ausschusses, Bernd Pape, plane die Internationale Schule
die vollständige Umzäunung des Schulgeländes. Der Zaun soll nicht nur die
Schulgebäude, sondern auch den künftigen Sportplatz, die Turnhalle und das
Heizhaus umschließen.
Man müsse, so der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Frank Nägele, dem
Ausschussvorsitzenden schon fast dankbar sein, dass er die Öffentlichkeit über
ein so brisantes Detail der nichtöffentlichen Ausschussverhandlungen
informiere. Allerdings ist es nicht akzeptabel, dass der Ausschussvorsitzende
die Umzäunung offenkundig akzeptiere, da dies, so Pape gegenüber einer Zeitung,
jeder anderen Schule schließlich auch zustehe.
Nägele weiter: „Die Kleinmachnower Bürger haben in der friedlichen Revolution
Ende der achtziger Jahre auf dem Seeberg Zäune beseitigt und Tore geöffnet, um
das grüne Herz Kleinmachnows aus dem Dornröschen-Schlaf zu wecken und den
Bürgern zurückzugeben. Es darf nicht sein, dass nun wieder Zäune errichtet
werden.“ Der Seeberg gehöre mit seiner Natur und mit seiner Architektur zum
Ort. „Deshalb muss die Straße über den Seeberg für Fußgänger und Radfahrer
zugänglich bleiben,“ so Nägele.
Der Kleinmachnower SPD-Vorstand unterstreicht, dass er viel Verständnis für das
besondere Sicherheitsbedürfnis der Eltern der Internationalen Schule hat. Dies
sei gestern gegenüber dem Geschäftsführer der Internationalen Schule bekräftigt
worden. Die Sozialdemokraten erwarten aber von der Schule auch Entgegenkommen,
wenn es um die Bedürfnisse der Kleinmachnower geht. „Hier müssen Kompromisse
möglich sein“, so Nägele. Es komme schließlich auch niemand auf die Idee, um
die ganze Anlage der Eigenherdschule und ihres Sportplatzes einen Zaun zu
ziehen und damit die Straße Im Kamp vollständig abzuriegeln.
Bei der Grundsatzfrage, wie die Deutschen Telekom als Eigentümerin des
Seeberges und der Gemeinde zur künftigen Entwicklung des Areals übereinkommen,
hat man auf beiden Seiten Stillschweigen vereinbart. Lediglich die
Internationale Schule, die einen Großteil des Geländes erwerben möchte, hat
wiederholt eine Entscheidung angemahnt. Da die Schule inzwischen als
Ganztagsschule anerkannt ist und demzufolge Fördermittel beantragen kann,
brauche man schnellstens Planungssicherheit für den Standort. pek