Potsdamer Neueste Nachrichten 20.04.05
Gedenklesung zum Völkermord in
Armenien
Kleinmachnow - Zu einer Gedenklesung mit einer Podiumsdiskussion anlässlich des
Genozids an den Armeniern vor 90 Jahren lädt die Kleinmachnower
Grünen-Politikerin Cornelia Behm am Sonntag, 24. April, ins Augustinum ein.
Am 24. April 1915 begann auf dem Gebiet des ehemaligen Osmanischen Reiches, das
heute zur Türkei gehört, die Vertreibung und Ermordung des Armenischen Volkes.
„Dieses Verbrechen an der Menschlichkeit wird bis heute von der türkischen Regierung
geleugnet. Der jüngste Streit um die Lehrplanung in Brandenburg legte davon
Zeugnis ab“, so die Bundestagsabgeordnete Behm. Mit der Veranstaltung am
Sonntag soll durch die Auseinandersetzung mit authentischen Zeugnissen dieses
schrecklichen Verbrechens und seiner Opfer gedacht werden.
Der Kleinmachnower Schauspieler Christoph Quest wird aus Franz Werfels Roman
„Die 40 Tage des Musa Dagh“, der den Genozid literarisch dokumentierte,
vortragen. Als eine „deutsche Stimme“ liest Prof. Hermann Goltz „Todesgang des
armenischen Volkes“ von Johannes Lepsius. Goltz ist Leiter des Lepsius-Archivs
der Universität Halle Wittenberg. Als eine „armenische Stimme“ liest Dr. Armenuhi
Drost-Abgarjan: „Enzyklika des armenischen Katholikos-Patriarchen zum
Völkermord an den Armeniern“. Chormusik aus Armenien leitet zu einer
Podiumsdiskussion mit deutschen und armenischen Vertretern über, die von Carla Kniestedt
moderiert wird. Beginn der Veranstaltung ist um 17 Uhr.