Potsdamer Neueste Nachrichten 16.04.05
Förderverein soll Mitglied in Freibad-Gesellschaft werden
Rechtliches Konzept zum
Betrieb des Bades in den Kiebitzbergen liegt vor / Erste Sanierungsmaßnahme
abgeschlossen
Kleinmachnow - Ein Konzept, das vor allem rechtliche Fragen für einen künftigen
Betrieb des Freibades in den Kiebitzbergen beinhaltet, ist jetzt den
Bürgermeistern in Teltow und Stahnsdorf übersandt worden. Kleinmachnows
Bürgermeister Wolfgang Blasig war vom Ortsparlament seiner Gemeinde beauftragt
worden, in diesem Frühjahr Überlegungen zum Erhalt des Freibades vorzulegen.
In dem Konzept wird der von Blasig bereits vor Wochen gemachte Vorschlag einer
gemeinsamen Bad-Gesellschaft präzisiert. Demnach sollen neben den drei Kommunen
als Hauptgesellschafter auch die GeWoG als derzeitige Betreiberin und auch der
Förderverein für den Erhalt des Bades Mitglieder in der GmbH werden.
Gleichzeitig soll ein Aufsichtsrat gebildet werden. Die Gemeinde Kleinmachnow
würde für 75 Jahre das Freibad-Grundstück für einen symbolischen Zins von einem
Euro als Erbpachtfläche einbringen.
Wie GeWoG-Chef Michael Grubert gestern gegenüber den PNN sagte, sei es Ziel,
mit dem 1. Januar 2006 den Gesellschaftsbetrieb aufzunehmen. Erste Aufgabe der
Gesellschaft sei es dann, ein Sanierungskonzept für das Freibad zu erstellen.
„Nur in einer gemeinsamen Gesellschaft könnten alle Interessen und
Vorstellungen der Kommunen berücksichtigt werden“, so Grubert. So könne frei
von Vorurteilen und im Konsens erarbeitet werden, wie das Freibad in Zukunft
aussehen soll – auch die Frage einer teilweisen Überdachung kann diskutiert und
kalkuliert werden. Sanierungsbeginn könnte das Jahr 2007 sein.
Wie Grubert weiter sagte, soll es zwischen der Gesellschaft und den drei
Kommunen einen Bewirtschaftungsvertrag geben, in dem der jährlich Zuschuss für
den Badbetrieb geregelt ist. Derzeit fließen aus dem Kleinmachnower
Gemeindehaushalt pro Jahr über 200000 Euro ins Schwimmbad.
Grubert überraschte gestern den Vorstand des Fördervereins mit dem Gedanken, ihn
als Mitglied in einer Bad-Gesellschaft zu beteiligen. Erfreut bemerkte
Vereinskassenwart Roland Templin, dass dies den Einfluss des Vereins erhöhen
und dessen Mitgestaltungswillen gerecht werden würde. Bislang seien die
Förderer in der Situation gewesen, Entscheidungen und Prozesse kommentieren zu
müssen, jetzt könne das private Engagement deutlich an Gestaltungskraft
gewinnen, so Templin.
Einen Nachweis ihres Engagments zum Erhalt des Freibades konnten dessen
Förderer gestern stolz präsentieren. Die gesamte Umrandung des großen
Schwimmbeckens ist während der vergangenen Wochen neu gepflastet worden. Dank
der Unterstützung dreier Stahnsdorfer Firmen und eines Potsdamer Unternehmens
zeigt sich dieser Teil des Freibades zur Saisoneröffnung am 1. Mai frei von
Gefahrenquellen und im frischem Look. „Wir wollen damit ein Zeichen setzen,
dass wir selbst bereits sind, mitanzupacken“, so Vereinschef Klaus Wandrei. Als
nächste wichtige Sanierungsmaßnahme sieht er die Erneuerung des Planschbeckens,
das sich wegen seiner fehlenden Umwälzanlage alles andere als in einem modernen
Zustand zeigt. 120000 Euro würden die Arbeiten kosten. „Wir trauen uns zu,
einen großen Teil der Leistungen zu übernehmen“, sagt Wandrei und verweist auf
die zahlreichen regionalen Firmen, die zu den fast 200 Mitgliedern im
Förderverein zählen. Peter Könnicke