Potsdamer Neueste Nachrichten 13.04.05
Protest gegen Auflösung von
Schulklasse
Kleinmachnow - Für Unruhe unter der Elternschaft der Kleinmachnower
Steinweg-Grundschule sorgt eine Anordnung des Staatlichen Schulamtes, die
derzeitige Klasse 1d aufzulösen. Die Schüler sollen auf die übrigen vier Klassen
verteilt werden. Das Schulamt verweist auf eine neue Verwaltungsvorschrift,
wonach es in der Klasse 1d zu wenig Kinder für die vorgeschriebene
Klassenstärke gibt.
Die Eltern haben sich nun mit einer Petition an Kleinmachnows Bürgermeister und
den Bildungsausschuss der Gemeindevertretung gewandt, um sich gegen die
Auflösung der Klasse zu wehren. Ein solches Verfahren sei pädagogisch nicht zu
akzeptieren, betonen die Eltern in dem Schreiben.
Die Vertreter des Bildungsausschusses sahen es genauso und sicherten den Eltern
ihre Unterstützung zu. „Ich kann den Unmut verstehen“, sagte der
CDU-Sachkundige Wolfgang Nieter. Man habe sich im vergangenen Jahr entschieden,
fünf kleine Klassen an der Steinweg-Grundschule zu bilden, was von den Behörden
genehmigt worden ist. „Ich kann den Versuch nicht nachvollziehen, nun ein
Exempel zu statuieren, Klassen unterhalb einer vorgeschriebene Größe nicht zu
dulden.“ Das sei eine reine Ermessensentscheidung, die nicht zu Lasten der
Kinder ausfallen dürfe. Zudem weisen die Eltern in ihrem Brief darauf hin, dass
neben der bestehenden eine zweite Integrationsklasse an der Schule eingerichtet
werden soll. Nach der Verordnung für Sonderpädagogik sollen in diesen Klassen
nicht mehr als 23 Kinder lernen. Demnach bestünde weiterhin Bedarf an fünf
Klassenzügen, weshalb die 1d nicht aufgelöst werden muss.
Wie Fachbereichsleiter Ekkhard Dehne
mitteilte, habe auch der verantwortliche Schulrat eine andere Meinung wie das
Staatliche Schulamt und wolle sich der Problematik annehmen. Eine endgültige
Entscheidung soll es kommende Woche geben. pek