Potsdamer Neueste Nachrichten 17.03.05
Richtfest bei Ebay
Betongerüst für Neubau im
Europarc steht, im Sommer soll Einzug sein
Kleinmachnow - Das Internet-Auktionshaus bleibt weiterhin der Erfolgsgarant des
Europarcs Dreilinden, das wird inzwischen beim Blick von der Autobahn auf das
Gelände noch deutlicher. Dort ragt inzwischen das Betongerüst des dritten
Ebay-Gebäudes aus der grünen Wiese, gestern war Richtfest auf der Baustelle. Im
September will das expandierende Auktionshaus mit 500 Mitarbeitern hier
einziehen.
Baufirma und Investor lobten gestern unter dem Richtkranz, wie schnell das
Projekt bisher vorangeschritten ist: von der Ausschreibung im vergangenen Juli
über den Baubeginn Ende September bis zum gestrigen Richtfest. Sichtbar ist
bisher ein sechsstöckiger Betonkern, offenbar weniger modern als die
benachbarten Ebay-Fassaden aus Glas und Granit. Die Investitionskosten für den
Bau bezifferte Walter Brümmer, Geschäftsführer des Europarc Dreilinden, auf
knapp 17 Millionen Euro.
In der Ebay-Zentrale in Kleinmachnow arbeiten zurzeit rund 700 Mitarbeiter, der
Wachstumskurs hält an. Nachdem es in den bisherigen Gebäuden zu eng geworden
ist, wurden Kollegen in freien Räumen benachbarter Gebäude untergebracht. Vor
allem die Abteilung Kundenbetreuung wird dann im Spätsommer in den Neubau
umziehen. Ebay bleibt in allen Immobilien Mieter. Die Europarc GmbH hatte sie
im Dezember für rund 40 Millionen Euro an die DIC AG aus Frankfurt/Main
verkauft.
Den Vermietungsstand der bestehenden Gebäude bezifferte Brümmer gestern auf 84
Prozent. Was das gesamte Gewerbegebiet anbetrifft, so sind zurzeit rund ein
Viertel der verfügbaren Flächen genutzt. Brümmer sprach allerdings von
erfolgverheißenden Verhandlungen mit verschiedenen Interessenten. Bis zum
Jahresende will er so die Zahl der Menschen, die im Europarc arbeiten, von
jetzt 1500 auf 2000 geschraubt haben.
Ein Manko des Standorts bleibt aber bestehen: die schlechte Anbindung an den
öffentlichen Nahverkehr. Ob Stammbahn, Friedhofsbahn oder Öffnung des
Stahnsdorfer Damms, Brümmer bezeichnete gestern jede Verbesserung der
momentanen Situation als willkommen. Ins selbe Horn stieß auch Kleinmachnows
Bürgermeister Wolfgang Blasig, der die Schienenanbindung als absolut notwendig
bezeichnete. In Anspielung auf die neuen Förderrichtlinien des Landes
bemängelte er außerdem, dass die Region darin nicht ausreichend berücksichtigt
werde: „Wir sind hier eine dynamische prosperierende Region.“ Die Wirtschaft
habe hier einiges vorgelegt, jetzt sei die Politik gefordert. eck