Potsdamer Neueste Nachrichten 17.02.05
Bislang erfolglose Suche nach
Käufer für Sportforum
Insolvenzverwalter beruhigt: Kein Grund für Kurzschlussreaktionen, da der
Betrieb bestens funktioniert
Kleinmachnow - Bislang ist für das Kleinmachnower Sportforum, dessen Eigentümergesellschaft
insolvent ist, kein Käufer gefunden. Die Erlösvorstellungen des
Hauptgläubigers, der Mittelbrandenburgischen Sparkasse (MBS), hätten noch nicht
erfüllt werden können, sagte Insolvenzverwalter Sebastian Laboga gestern
gegenüber den PNN. Zwar gebe es mehrere Interessenten mit größeren und
kleineren Konzepten, es gab diverse Gespräche, aber keine Entscheidung. Für
März plane Laboga die nächste Gläubigerversammlung mit der MBS, dem Finanzamt
als Vertreter dr kleineren Gläubiger sowie dem Anwaltsbüro Jacobsen, das die
Gemeinde vertritt. Für das Treffen wolle Laboga potenzielle Investoren bitten,
ihre Ideen zu konkretisieren.
Mit dem Betrieb des Sportforums und dessen Entwicklung zeigte sich der
Insolvenzverwalter äußerst zufrieden. Dem derzeitigen Betreiber Matthias Paul
sei es mit seiner Sportforum Betriebs GmbH gelungen, das Geschäft zu
stabilisieren und den Wert des Hauses zu erhalten. „Es gibt keinen Anlass für
eine Kurzschlusshandlung. Wir haben keine Ausverkaufssituation“, entgegnet Laboga
dem Vorwurf, das Verfahren werde ohne den nötigen Nachdruck betrieben. Zudem
sei der Verkauf eine sehr komplexe Angelegenheit, was Zeit erfordere. Im
jüngsten Finanzausschuss hat Kleinmachnows Gemeindekämmerer Michael Ecker die
Dauer des Insolvenzverfahrens, das im Spätsommer 2003 eröffnet wurde, sowie
eine schlechte Inormationspolitik gegenüber der Kommune moniert. Allein der
Insolvenzverwalter könne zufrieden sein, der sein monatliches Salär
einstreiche.
Bislang hat Laboga allerdings gar kein
Honorar bezogen. „Bis jetzt gibt es keinen Beschluss der Gläubigerversammlung
über meine Vergütung“, stellt der Insolvenzverwalter klar. Er ziehe lediglich
die Pacht ein, die Betreiber Paul zahlt. „Damit erhöhe ich die Masse des
Sportforums“, so Laboga. Auch den Vorwurf, die Kommune nicht einzubeziehen ,
versteht der Berliner nicht. „Über ihren Anwalt sitzt die Gemeinde immer mit am
Tisch.“
Dass das Insolvenzverfahren hinderlich ist für notwendige Investionen, wie
Betreiber Paul jüngst anmerkte, ist Laboga durchaus bewusst. Natürlich gebe es
Bedarf vor Neuerungen und Ergänzungen, um den neuen Trends der Fintnessbranche
und den Kunden gerecht zu werden. Bürgermeister Wolfgang Blasig hofft daher,
dass es noch im ersten Halbjahr 2005 zu einer wirtschaftlichen und tragfähigen
Lösung kommt. pek