Potsdamer Neueste Nachrichten 11.02.05

Blasig sieht Bedarf für altersfeundlichen Wohnraum

Kleinmachnow - Etwas Genugtuung schwang mit, als Kleinmachnows Bürgermeister Wolgang Blasig (SPD) jetzt vor Journalisten betonte, dass die 52 Sozialwohnungen im Ortszentrum komplett vermietet sind. „Im Moment gibt es keine einzige freie Wohnung“, freut sich der Gemeindechef.

Seine Freude kann Blasig deshalb nicht verhehlen, weil noch vor Jahresfrist der WIR-Abgeordnete John Banhart das Projekt für gescheitert erklärt hat. Als „grob fahrlässige Fehlinformation“ wertete es die FDP-Gemeindevertreterin Kornelia Kimpfel, dass die Gemeinde von über 100 Interessenten ausging und auf dieser Prognosebasis beschlossen wurde, den Bau der alters- und behindertenfreundlichen Wohnungen mit 1,57 Millionen Euro aus der Gemeindekasse zu unterstützen. Zu teuer fand zudem CDU-Finanzexperte Felix Enneking die Miete von 6,75 Euro bei 95 Quadratmetern Wohnfläche. Weil sie keinen ausreichenden Bedarf für die 52 Wohnungen sahen, beschlossen im vergangenen März die Fraktionen von CDU/FDP und UBK/WIR sowie die SPD und die Grünen, einen Teil des bewilligten Gemeindezuschusses von der Bauherrin – der GeWoG – zurückzufordern. Sehr zum Missfallen von von PDS, PRO und Lokalunion. Und auch Bürgermeister Blasig mahnte, „keine vorschnellen Entscheidungen zu treffen“.

Nun sieht er sich bestätigt. „Es war absurd zu glauben, alle Wohungen ließen sich vom Papier weg vermieten.“ Inzwischen registriere er sogar mehr Bedarf und Möglichkeiten im Orstzentrum. Offenbar nicht nur er: Denn die Gemeindevertretung beauftragte ihn vor wenigen Wochen, weitere Modelle für altersgerechtes und betreutes Wohnen in Kleinmachnow zu entwickeln. pek