Potsdamer Neueste Nachrichten 27.01.05
Austritt aus CDU-Fraktion angekündigt
Wolfgang Jordan spricht
von einem „Affront“
Potsdam-Mittelmark - Seinen Austritt aus der mittelmärkischen CDU-Fraktion hat
gestern überraschend der Kleinmachnower Kreistagsabgeordnete Wolfgang Jordan
angekündigt. Auch könne er sich kaum vorstellen, in der CDU zu verbleiben,
erklärte er gegenüber der Presse. Als Grund nannte er einen Streit mit dem
Kleinmachnower CDU-Gemeindevertreter Guido Beermann. Dieser habe in der
vergangenen Woche ohne vorherige Absprache eine von Jordan ausgearbeitete
Kreistagsbeschlussvorlage zum Ausbau des Kleinmachnower Weinberg-Gymnasiums
gemeinsam mit einer Pressemitteilung zur Veröffentlichung weitergegeben. „Damit
rief Beermann zumindest indirekt den Eindruck hervor, er habe an dieser
Beschlussvorlage entscheidenden Anteil“, so Jordan, der darin einen „Affront“
sieht.
Zudem hätten es die CDU-Kreischefin Saskia Funck und der
Gemeindeverbandsvorsitzende Maximilian Tauscher vermieden, „sich klar von Beermanns
Treiben zu distanzieren“, erklärte Jordan. Auch in Sachfragen gebe es
erhebliche Differenzen mit Funck. Insbesondere sei er dagegen, „die
Kreisbibliothek, die Kreisbildstelle und die Kreisvolkshochschule durch massive
Mittelkürzungen finanziell zu erdrosseln“.
Der 44-jährige Jordan ist beruflich als Richter tätig, war 2003 in den Kreistag
gewählt worden und arbeitete dort für die CDU im Bildungsausschuss. Ob er sein
Kreistagsmandat behält und sich eventuell einer anderen Fraktion anschließt,
ließ er noch offen.
CDU-Kreischefin Saskia Funck sagte gestern gegenüber den PNN, sie wolle noch
einmal das Gespräch mit Jordan suchen. Die harsche Kritik könne sie nicht
nachvollziehen. Beermann habe lediglich eine positive Stellungnahme zu
Aktivitäten der CDU-Kreistagsfraktion abgegeben. ldg