Potsdamer Neueste Nachrichten 21.01.05

Gymnasium am Weinberg ausbauen CDU mit erneutem Vorstoß im Kreistag

Kleinmachnow - Das Weinberg-Gymnasium Kleinmachnow ab dem Schuljahr 2006/07 von bisher drei auf vier Züge und spätestens 2008/09 auf fünf Züge zu erweitern, ist eine Forderung der mittelmärkischen CDU-Fraktion. Sollte sich der Kreistag dem Vorschlag anschließen, wird Landrat Lothar Koch beauftragt, die erforderlichen Maßnahmen unverzüglich durchzuführen.

Die CDU begründet ihren – wiederholten – Vorstoß mit dem wachsenden Bedarf an Gymnasiumsplätzen in der Region. In Stahnsdorf, Teltow, Kleinmachnow würden bedingt durch den starken Zuzug eine weit überdurchschnittliche Quote von Grundschülern auf das Gymnasium wechseln und der Bedarf an gymnasialen Angeboten in den Sekundarstufen I und II weiterhin stark steigen. „Der Schulentwicklungsplan trägt diesem verstärkten Bedarf bisher nicht ausreichend Rechnung“, bemängeln die Christdemokraten.

Bereits im vergangenen September wurde der Landrat vom Kreistag beauftragt, unverzüglich eine Konzeption für die bedarfsgerechte Erweiterung des gymnasialen Angebots in der Region Teltow auszuarbeiten. Dessen Stellungnahme überzeugt die CDU nicht. Insbesondere gehe die Verwaltung von falschen Voraussetzungen aus und setze eine zu hohe Anzahl von Schülern an, die die Bildungsangebote des Weinberg-Gymnasiums und des Immanuel-Kant-Gymnasiums Teltow nicht annehmen und stattdessen Gymnasien in Potsdam oder Berlin besuchen. Das Schulverwaltungsamt rechnet künftig mit 60 Schüler eines jeden Jahrgangs. „Die Quote der Schüler, die Gymnasien außerhalb der Region besuchen, ist deshalb so hoch, weil das gymnasiale Bildungsangebot in der Region bisher unzureichend ist und sie sich notgedrungen einer anderen Bildungseinrichtung zuwenden müssen“, meint die CDU. Für die meisten Eltern und Schüler stelle die Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe in Kleinmachnow keine ernsthafte Alternative dar.

Kleinmachnows CDU-Bildungspolitiker Guido Beermann sieht in dem Antrag das Einlösen ein weiteren schulpolitischen Versprechens. Er hoffe, dass SPD und PDS im Kreistag ihre bisherige Blockadehaltung aufgeben und dem CDU-Antrag zustimmen. „Ich fordere vor allem den Vorsitzenden der Kleinmachnower SPD, Frank Nägele, auf, seine Parteifreunde im Kreistag umzustimmen.“

Der Adressat des Appells kann der Forderung nur bedingt folgen. „Wir sind Partner, wenn es beim Weinberg-Gymnasium um vier Züge geht“, sagte Kleinmachnows SPD-Chef Frank Nägele gestern gegenüber den PNN. Dieses Maß sei notwendig und auch machbar. Durchgängig fünf Züge am Weinberg einzurichten, hält Nägel hingegen für unbegründet. Zum einen würde das die Kapaziäten des Standorts überfordern, wie es Kleinmachnows CDU bei den örtlichen Grundschulen selbst ablehnt. „Ein Ausbau auf fünf Züge hätte erhebliche Folgen für die Infrastruktur und würde auf Kosten der Musikschule gehen“, so Nägele. Zum anderen gelte es eher zu prüfen, ob ein zweiter gymnasialer Standort in der Region in Betracht kommt. Peter Könnicke