Potsdamer Neueste Nachrichten 17.01.05
Städteverbund statt Großgemeinde
SPD Kleinmachnow nicht auf Fusionskurs
Kleinmachnow - Für das Jahr 2005 wird in Kleinmachnow auf die verstärkte
Zusammenarbeit mit den beiden Nachbarorten Stahnsdorf und Teltow gesetzt, und
das fernab von der im Herbst aufgekommenen Diskussion um einen eventuellen
Zusammenschluss der drei Kommunen. Die hatten vor allem die beiden
Gemeindeoberhäupter von Teltow und Stahnsdorf vorangetrieben, Thomas Schmidt
und Gerhard Enser. „Das Gebot für uns ist eine Intensivierung der Beziehungen
im Rahmen eines Städteverbundes“, sagte Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) am
Sonntag. Dies sei die praktikabelste Lösung.
Die Kleinmachnower SPD zog auf einem Neujahrsempfang Bilanz über die Arbeit im
vergangenen Jahr und stimmte sich auf die bevorstehenden Aufgaben ein. Davon,
dass viele in gemeinsamer Regie erledigt werden könnten, gab sich Blasig
überzeugt. So ließen sich Lösungen in punkto Freibad, Schullandschaft und
Sportstätten zusammen mit den Nachbarn finden. „Es gibt schließlich schon lange
Punkte, auf die man bauen kann“, sagte der Bürgermeister und nannte den
gemeinsamen Abwasserzweckverband als Beispiel.
Ein weiteres Vorhaben dieses Jahres liegt etwas außerhalb des herkömmlichen
lokalen Protokolls: Am Donnerstag wollen die Sozialdemokraten eine
Beschlussvorlage in die Gemeindevertretung einreichen, in der eine
Partnerschaft mit einer von der Flutkatastrophe in Asien betroffenen Gemeinde
vorgeschlagen wird (PNN berichteten). Fraktionschef Bernd Bültermann wies in
diesem Zusammenhang auf die große Hilfsbereitschaft in der Gemeinde hin. So
hätten allein in der EigenherdGrundschule, deren Rektor er ist, die Kinder
insgesamt 1600 Euro gespendet.
Bültermanns Rückblick auf 2004 fiel positiv aus: Viele Projekte seien auf den
Weg gebracht worden, die es nun fortzusetzen gelte. Er nannte das
Verkehrskonzept für die Gemeinde – bei dem man vom Verkehrsamt des Kreises
ausgebremst wurde –, die Entwicklung des Seebergs als Bildungscampus und die
Hornbach-Ansiedlung am Ortsrand als Beispiele. Ebenfalls weitergehen solle die
Sicherung des Freibades. Mit den Worten „Es lebe das Freibad!“ gab er ein
eindeutiges Bekenntnis für die sanierungsbedürftige Sportstätte ab.
Baulich habe sich im Ort viel getan, sagte auch der Ortsvereinsvorsitzende
Frank Nägele. Nun komme es darauf an, die „weichen Standortfaktoren“ zu
entwickeln. Die Unterstützung der Geschäftsinhaber in den vielen Ortszentren,
die es hier gebe, sei einer davon. Ferner müssten auch die zahlreichen Fördervereine
und Bürgerinitiativen Zuspruch erfahren. „Sie alle bereichern das Leben in
unserm Ort.“ Thomas Lähns