Potsdamer Neueste Nachrichten 05.01.05
Kleinmachnow hilft Flutopfern
Gemeinde bemüht sich um
Paten-Projekt in Asien
Kleinmachnow - Mit einer Initiative, die möglichst alle Teile des
gesellschaftlichen Lebens in Kleinmachnow einschließt, will sich die Gemeinde
für ein nachhaltiges Hilfsprojekt nach der Flutkatastrophe in Südasien
engagieren.
Die Idee, gewachsen in den Reihen der Gemeindevertreter, findet ein breites
Echo. „Es ist wichtig, es zu einer gemeinsamen Sache des Ortes zu machen“, sagt
PDS-Gemeindevertreter Klaus-Jürgen Warnick. „Die Not in Asien lässt uns auch
hier in Kleinmachnow an einem Strang ziehen“, meint SPD-Ortschef Frank Nägele.
Ein gemeinschaftliches Projekt, das Kleinmachnows Schulen, Vereine und Kirchen
unterstützen, stellt sich Grünen-Fraktionschefin Nina Hille vor. Als
wohlhabende Kommune sollte Kleinmachnow einen Beitrag leisten, um nachhaltig zu
helfen und Not zu lindern, war gestern von zahlreichen Gemeindepolitikern zu
hören.
Es gibt bereits erste Ideen, die Patenschaft für ein Fischerdorf zu übernehmen,
das von der Flut zerstört wurde. „Es soll eine Patenschaft sein, die über Jahre
wächst und gedeiht, die langfristig wirkt“, so Warnick. „Vieles spricht für
diese Idee“, meint CDU-Fraktionschef Ludwig Burkardt. Zwar hätten viele
Kleinmachnower bereits gespendet, in vielen Familien wurden Pakete gepackt,
doch motiviere ein konkretes Projekt, langfristig zu helfen und sich mit den
Bedürfnissen zu identifizieren.
Kleinmachnow werde sich bei den entsprechenden Stellen erkundigen, wo und wie
in diesem Sinn geholfen werden kann – sei es durch die Beteiligung am Aufbau
einer Schule, eines Kindergartens oder auch beim Kauf neuer Fischerboote.
Bereits gestern hat sich Bürgermeister Wolfgang Blasig bereit erklärt, das
Engagement der Kleinmachnower zu koordinieren und alle Hilfswilligen, Schulen
und Vereine zusammenzuführen.
Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte am Neujahrstag vorgeschlagen, dass
Bundesländer und Kommunen Partnerschaften zum Wiederaufbau der
Katastrophengebiete in Südasien übernehmen sollten. Der Vorschlag ist auf
positive Resonanz gestoßen, sagte gestern die Präsidentin des Deutschen
Städtetags Petra Roth.Auch der Deutsche Städte- und Gemeindebund beurteilte die
Initiative positiv. Kurzfristige Hilfe sei für die Kommunen jedoch logistisch
schwierig.