Potsdamer Neueste Nachrichten 18.12.04

Stahnsdorfer Damm bleibt zu

Stattdessen Shuttle zur Anbindung von Europarc?

Kleinmachnow - Der Stahnsdorfer Damm zwischen Dreilinden und Wannsee, eine der ältesten Wegeverbindungen der Mark, bleibt Geschichte. Kleinmachnow hat sich von dem Plan verabschiedet, die Straße via Berlin wieder zu eröffnen. Am Donnerstag wurde die Idee, die seit Jahren entwidmete Trasse wenigstens für den Busverkehr wieder herzurichten, von einer großen Mehrheit der Gemeindevertreter zu den Akten gelegt.

Schon vor vier Wochen hatte die bündnisgrüne Fraktion zusammen mit den Abgeordenten von UBK/WIR den Antrag gestellt, einen vor fünf Jahren gefassten Beschluss zum Ausbau des Wegstücks aufzuheben. Vorgestern schlossen sich die CDU und die SPD dem Antrag an. Zu wertvoll sei das Landschaftsschutzgebiet der Parforceheide, um es durch eine Straße zu zerschneiden, so eines der Argumente. Der Europarc, der unmittelbar an der Trasse liegt und sich mit der Öffnung der Straße eine schnelle Verbindung zur S-Bahn nach Wannsee erhofft hat, sei dennoch mit dem direkten Anschluss an die Autobahn gut angeschlossen. Nicht zuletzt sei die Position der Nachbarn in Zehlendorf-Steglitz nicht zu ignorieren, wo die Öffnung des Stahnsdorfer Damms abgelehnt wird.

Trotz der endgültigen Absage an die Idee, die Straße wieder herzurichten, blieb der Appell aus dem Europarc für eine bessere Anbindung an das ÖPNV-Netz nicht ungehört. Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) wurde von den Gemeindevertretern aufgefordert, unverzüglich mit der Havelbus-Gesellschaft und dem Europarc Gespräche aufzunehmen über einen Shuttlebus, der in angemessener Taktfolge auf der A115 zwischen Dreilinden und dem Bahnhof Wannsee verkehrt. Zudem soll der Bürgermeister veranlassen, dass der bereits beschlossene Radweg auf dem Stahnsdorfer Damm geplant und gebaut wird.

Als „wenig intelligent“ bezeichnete der PDS-Abgeordnete Klaus-Jürgen Warnick den Beschluss, den seine Fraktion und Vertreter von PRO/Lokalunion nicht mittrugen. Ein Radweg, so Warnick, werde fast so teuer wie eine nur für Busse zugelassene Straße. Zudem könne man sich nicht nur über Arbeitsplätze und Steuereinnahmen im Europarc freuen, man müsse auch helfen, ordentliche Rahmenbedingungen zu schaffen. pek