Potsdamer Neueste Nachrichten 01.12.04
Auf Nummer sicher
Kleinmachnows Gemeindevertreter für Rückzahl-Klausel im Schul-Mietvertrag
Kleinmachnow – PDS-Gemeindevertreter Klaus-Jürgen Warnick hat für sich ein
weiteres Indiz erkannt, das seine Zweifel bestätigt, die geplante dritte
Kleinmachnower Grundschule auf dem Seeberg werde nicht gebraucht. Die Fraktion
von UBK/WIR hatte in der jüngsten Sitzung des Ortsparlamentes vorgeschlagen,
dass die Investitionskosten der Gemeinde zurückerstattet werden für den Fall
einer späteren Übernahme des Hauses durch einen anderen Nutzer. Warnicks
Deutung: „Einige sind inzwischen verunsichert, ob die Schule tatsächlich
gebraucht wird, und ziehen die Notbremse.“
„Über diesen Stock“ werde er nicht springen, entgegnete CDU-Fraktionschef
Ludwig Burkardt dem PDS-Abgeordneten. Selbstverständlich seien die CDU wie auch
die anderen Befürworter der dritten Grundschule von deren Notwendigkeit
überzeugt – auch über den Zeitraum des angestrebten Mietvertrages von fünf
Jahren hinaus. Es sei üblich und legitim, sich eine entsprechende Klausel im
Mietvertrag zu sichern, so Burkardt.
Auch UBK-Vertreter Herbert Franke
betonte, dass es sich bei der geplanten Nutzung des Hauses V lediglich um ein
Mietobjekt handele, „wofür ich eine Sicherheit haben will“.
In den bisherigen Planungen ist der Kauf des Hauses – eines von sechs Gebäuden
des Seeberg-Ensembles – durch die Gemeinde nicht vorgesehen. Daher bedürfe es
einer entsprechenden Vereinbaruung mit der Telekom als Eigentümerin, um die
gemeindlichen Investitionen – zumindest anteilig – zurückzubekommen, wenn das
Objekt aufgrund sinkender Schülerzahlen irgendwann nicht mehr benötigt wird. Im
kommenden Jahr will die Kommune 621000 Euro in den Umbau investieren.
Langfristig ist die Internationale Schule an einer Übernahme des Hauses
interessiert. Bürgermeister Wolfgang Blasig wird die mehrheitlich von den
Gemeindevertretern geforderte Klausel vortragen, wenn er mit der Telekom den
Mietvertrag aushandelt. Am 15. Dezember soll das Papier unterschrieben werden.
Sollte es nicht zu der gewünschten Vereinbarung kommen, müsste man bei der Höhe
der geplanten Investitionen noch einmal überlegen, so SPD-Gemeindevertreter
Michael Scharp. Auch dieses Ansinnen wertete Warnick als Hinweis, dass nicht
alle einstigen Befürworter der dritten Grundschule voller Überzeugung hinter
dem Vorhaben stünden. Er habe von Beginn an gemahnt, dass der Bedarf für dieses
Investition nicht gegeben sei und „lediglich leichtfertige Wahlversprechen“
eingehalten werden. Christdemokrat Burkardt kann mit der Kritik leben: Er
findet nicht Schlimmes daran, wenn man Wahlversprechen einlöst. pek