Potsdamer Neueste Nachrichten 12.11.04
WOHLFÜHLEN IN KLEINMACHNOW Wie gut lässt
es sich einkaufen?
Voll versorgt
Auf 5000 Quadratmetern und in acht Discountern können die Kleinmachnower
Lebensmittel kaufen
Kleinmachnow – Wer vor vier Jahren in Kleinmachnow einkaufen ging, musste sich
mächtig eingeengt fühlen. Jedem Einwohner standen damals 0,3 Quadratmeter
Verkaufsfläche zur Verfügung. Heute haben die Kleinmachnower die Wahl, ob sie
zu LIDL, Reichelt, NETTO, Penny oder Minimal gehen. Die Vielfalt macht die
Shoppingtour angenehmer. Denn inzwischen hat sich die Verkaufsfläche pro Kopf
mehr als verdoppelt. Daher wird beim Wohlfühl-Kriterium „Einkaufsmöglichkeiten“
kaum Grund zur Klage gesehen: Überwiegend Einsen und Zweien haben die
Kleinmachnower hier bei der Frage nach der Zufriedenheit gegeben.
Nach den aktuellen Daten des brandenburgischen Einzelhandelsverbandes (EHV)
verfügt Kleinmachnow inzwischen über 12730 Quadratmeter Verkaufsfläche. „Eine
positive Entwicklung“ attestiert EHV-Geschäftsführerin Anita Berner der
Kommune. Diese schaute vor Jahren teils neidisch, teils missmutig nach Teltow
in die Oderstraße, wo sich ein Geschäft nach dem anderen ansiedelte,
Kleinmachnower Kaufkraft über den Teltowkanal wanderte, was zudem reichlich
Verkehr verursachte. Heute sieht Kleinmachnows Bürgermeister Wolfgang Blasig
das Kaufkraftvolumen in seiner Gemeinde „nahezu ausgereizt“ und die
Grundversorgung gesichert.
In der Tat: 97 Einzelhandelsbetriebe
bieten im Ort ihre Waren feil. Wenn in aktuellen Expertisen festgestellt wird,
das Discount-Modell habe in Deutschland langsam die Sättigungsgrenze erreicht,
lässt sich Kleinmachnow dafür als gutes Beispiel nennen: Acht Discounter haben
hier in den vergangenen Jahren eröffnet, auf 5000 Quadratmetern kann man
Lebensmittel kaufen. Mit 25 Geschäften in der Ortsmitte hat im April dieses
Jahres der Kleinmachnower Umschlagplatz schlechthin seine Tore geöffnet. Vom
Anrufbeantworter bis zum Zitronentee gibt es an der Förster-Funke-Allee
inzwischen ein Warenangebot, das weit über den täglichen Bedarf hinaus geht.
Mit acht Bäckereien, drei Getränkeshops, zwei Fleischerläden, vier Drogerien,
sechs Blumenläden, zwei Weinhandlungen und vier Apotheken gibt es zudem eine
Vielzahl von Geschäften über den Ort verteilt, so dass kleinere Subzentren wie
Am Uhlenhorst oder Am Fuchsbau erhalten blieben. Interessant: Zwölf
Textilgeschäfte bemühen sich um das Outfit der Kleinmachnower. Noch vor drei
Jahren sahen die Kommunalberater des complan-Büros in einer regionalen
Einzelhandelsanalyse einen Mangel an Angeboten der Textilbranche – wie auch bei
der Unterhaltungselektronik. Letzteres hat in Kleinmachnow mit der Eröffnung
des „Innova-Marktes“ eine Antwort erfahren. Nicht zuletzt wird die zufriedenstellende
Situation durch das SternCenter begünstigt, das der Kleinmachnower nach wenigen
Minuten Autobahnfahrt erreicht.
Aber auch für sich genommen ist der Sprung von 5000 auf 12700 Quadratmeter ein
deutlicher Qualitätssprung. Kleinmachnow ist damit auf dem Wege, sich dem
Versorgungsgrad größerer Kommunen anzunähern.