Potsdamer Neueste Nachrichten 16.10.04
Eigenherd-Turnhalle aus Glas
Bauausschuss Kleinmachnow für neuen Entwurf
Kleinmachnow - Nach dem langen Hickhack um die zukünftige Turnhalle an der
Eigenherd-Schule in Kleinmachnow scheint nun ein großer Schritt nach vorn
gemacht. Ein neuer Entwurf hat die Zustimmung der Mitglieder des Bauausschusses
gefunden. Und der unterscheidet sich deutlich von der ersten Planung: Das
Gebäude soll jetzt eine gläserne Fassade erhalten.
Mit knapper Mehrheit empfahlen die Mitglieder des Ausschusses in ihrer Sitzung
am Donnerstagabend den Entwurf des Berliner Architekturbüros Kuhn und Co. der
Gemeindevertretung. Besonders erfreut waren die meisten Mitglieder darüber,
dass der Bau jetzt nur noch fünf Meter hoch sein soll. Über die Ausmaße war
lange gestritten worden, fast alle waren sich aber in dem Wunsch einig, dass
die Halle nicht zu dominant ausfallen solle. Auf acht Meter hatte man sich
schließlich als Maximum geeinigt. Die niedrige Höhe wird nun dadurch erreicht,
dass die Spielfläche sozusagen im Boden versenkt wird. PDS-Vertreter Harry Hartig
ist nach wie vor für ein Parkdeck unter der Halle. Die Parkplätze werden aber
an der Straße entstehen. Hartig stimmte deshalb gegen den Entwurf.
Zu der Glasfassade sagte
Ausschussmitglied Jens Klocksin (SPD) den PNN: „Ortstypisch ist das nicht, aber
wir können damit leben.“ Außerdem sieht Klocksin eine deutliche Verbesserung
gegenüber dem ersten Entwurf, der ausgesehen habe wie eine Lagerhalle. Der
Ausschussvorsitzende Herbert Franke (UBK/WIR) sieht vor allem die Vorteile der
neuen Fassade: Sie lasse den Bau neben dem Schulgebäude leichter erscheinen und
bringe Licht ins Innere.
Noch einmal überarbeitet werden soll die Raumaufteilung der Umkleidekabinen und
Duschen. Außerdem vermissten die Ausschussmitglieder ein Konzept für den
Einsatz alternativer Energien. Auf dem Dach sollen die Architekten Solaranlagen
einplanen. Ein Vertreter des Büros wandte ein, dass die sich erst in zehn bis
zwanzig Jahren amortisieren werde. Dagegen hoffen die Abgeordneten, das mit
Hilfe von Fördermitteln zu unterbieten. Auch den Einsatz von Erdwärme wollen
sie in der künftigen Halle sehen.
Wenn das Projekt auch die anderen Ausschüsse so zügig passiert, könnte im
Dezember die Gemeindevertretung den Bau endgültig auf den Weg bringen. So
besteht noch Hoffnung, dass zum Beginn des nächsten Schuljahres die ersten
Bälle durch die Halle fliegen.
Das Bauamt wurde noch einmal darauf hingewiesen, dass der Bebauungsplan
geändert werden muss, wenn auch Vereinssportler die Halle nutzen sollen. Nach
dem Willen der Verwaltung soll sie wochentags bis 21 und samstags bis 15 Uhr
offen stehen. Volker Eckert