Potsdamer Neueste Nachrichten 14.10.04
Blasig will Parkproblem
endlich lösen
Vorstoß für Straßenausbau in Sommerfeld-Siedlung
Kleinmachnow - Die
Kleinmachnower Verwaltung hat einen neuen Anlauf genommen, das Parkproblem in
der Sommerfeld-Siedlung zu lösen. Das Planungsbüro Baur-Consult hat Entwürfe
vorgelegt, wie in dem Viertel Parkraum geschaffen werden könnte, indem man die
Straßen verbreitert. Heute Abend will die Verwaltung den Stand des Verfahrens
im Bauausschuss vorstellen.
Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) war schon einmal mit einem ähnlichen
Vorhaben in der Gemeindevertretung gescheitert. In der Zwischenzeit war das
Ordnungsamt eine Zeit lang mit Bußgeldern gegen die Autofahrer vorgegangen, die
ihre Wagen auf den Bürgersteigen abstellen. „Wir können diesen rechtsfreien
Raum nicht auf Jahre dulden“, sagte Blasig nun gegenüber den PNN.
Mit den Anwohnern haben bereits die ersten Gespräche stattgefunden. Ein
Sonderfall ist die Straße Feldfichten. Hier hat die Firma Baur-Consult in einer
Befragung drei mögliche Varianten zur Auswahl vorgelegt. Bei der Nullvariante
würde sich nichts ändern und in der Folge Falschparken wieder sanktioniert
werden. Bei den beiden anderen Varianten wird die Straße auf Kosten der Gehwege
verbreitert und so Parkraum geschaffen. Dafür würden auf jeden Haushalt Kosten
von schätzungsweise 450 bis 570 Euro zukommen, wie PNN von einem Anwohner
erfuhren.
Der Verkehrsexperte Walter Haase von der SPD-Fraktion sieht die Pläne mit
Skepsis. Er beruft sich auf eine Erhebung durch Gemeindevertreter und Anwohner,
nach der auf 95 Prozent der Grundstücke Parkplätze vorhanden seien, aber zu
wenig genutzt würden. „Die meisten Anwohner sind gegen den Ausbau“, so Haase.
Sein Parteigenosse Blasig zieht diese Zahl in Zweifel. Seit dem Bau des
Viertels habe der Verkehr stark zugenommen, auch durch Besucher und
Lieferverkehr: „Wir wollen Parkplätze im öffentlichen Raum schaffen.“
Entscheiden müsse am Ende die Gemeindevertretung. Volker Eckert