Potsdamer Neueste Nachrichten 29.09.04

Dritte Grundschule mit Einschränkungen

Kleinmachnow - Das Bildungsministerium wird offenbar die Errichtung einer weiteren Grundschule in Kleinmachnow genehmigen, allerdings mit Auflagen. Eine mögliche Bedingung könnte sein, dass die Schule nicht als eigenständige Einrichtung, sondern als Filiale einer der beiden bestehenden Grundschulen errichtet wird.

Grund für diese Einschränkung sind Prognosen über künftige Schülerzahlen, die im aktuellen Entwurf des Schulentwicklungsplanes vorliegen. Darin wird die inzwischen geöffnete evangelische Grundschule berücksichtigt, so dass sich der Bedarf für die kommunale Eigenherd- und Steinweg-Schule reduziert hat. Allerdings wurde der neue Entwurf des Schulentwicklungsplanes bislang als internes Informationsmaterial gehandelt, das von der Gemeindevertretung zur Kenntnis genommen, aber noch nicht autorisiert wurde. Die Verwaltung hat das Papier dem Ministerium als Basis für das Genehmigungsverfahren für die dritte Grundschule übermittelt. Zum Verdruss des CDU-Abgeordneten und Vorsitzendes des Kleinmachnower Bildungsausschusses, Guido Beermann. Er moniert, dass in Potsdam eine Entscheidung getroffen werde auf der Grundlage von Zahlen, die von der Gemeindevertretung vor Ort noch nicht diskutiert worden sind. SPD-Fraktionschef Bernd Bültermann indes hält es „vernünftig“, wenn dem Ministerium zur Bewertung des Antrages die aktuellsten Daten bereitgestellt werden.

Währendessen haben die Schulkonferenzen der Eigenherd- wie auch der Steinweg den Bau einer dritten Grundschule auf dem Seeberg jeweils einstimmig abgelehnt, wobei das Votum lediglich den Charakter einer Stellungnahme hat. Beide Konferenzen sehen aufgrund der Prognosen ausreichend Kapazitäten, künftige Grundschüler in den bestehenden Häusern zu unterrichten. Erschwert wird diese Annahme allerdings durch einen Umstand, der am Montag im Bildungsausschuss bekannt wurde: Der einstige Errichtungsbeschluss für die Steinweg-Schule sieht lediglich eine dreizügige Schule vor. Allein in diesem Jahr gibt es in der ersten Jahrgangsstufe fünf Klassen – zwei mehr als geplant und genehmigt. Für den CDU-Abgeordneten Beermann ist dies ein unhaltbarer Zustand, der umso mehr den Bau einer weiteren Schule verlangt. P. Könnicke

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