Potsdamer Neueste Nachrichten 14.09.04
„Keine Wahlkampffinte“
Schleuse: Minister bekräftigt Kompromiss-Vorschlag
Potsdam - Brandenburgs Verkehrsminsiter Frank Szymanski (SPD) hat gestern noch
einmal unterstrichen, dass sein Kompromissvorschlag gegenüber Bundesminister
Manfred Stolpe zum Ausbau der Machnower Schleuse keine Wahlkampffinte ist. Sein
Brief nach Berlin sei vielmehr das Resultat ausstehender Antworten des Bundes,
die Szymanski zu dem Projekt gefordert habe. Er betonte vor allem sein
Interesse, neben dem Ausbau der Nordkammer auf 115 Meter die Mittelkammer nicht
nur provisorisch sondern dauerhaft auszubauen, um während und nach der Bauzeit
einen sicheren Schifffahrtsverkehr zu garantieren.
Ein Aussetzen des Planfeststellungsbeschlusses hat der Minister nicht verlangt.
„Im Rahmen eines Beschlusses kann man immer kleiner bauen“, sieht
Ministeriumssprecher Lothar Wiegand dafür auch keine Notwendigkeit. Außerdem
sei es gewollt, dass gebaut werde. „Es ist in unserem Interesse, die Schleuse
auszubauen“, betonte Wiegand. Am Rand der Demonstration gegen einen
überdimensionierten Schleusenausbau am vergangenen Samstag (PNN berichteten)
wurde die Sorge laut, dass ohne ein Aussetzen des bereits getroffenen
Planfeststellungsbeschlusses weit über hundert Bäume am Ufer des Teltowkanals
gefällt werden. Im Verkehrsministerium sieht Wiegand keinen Grund zur Sorge.
„Es gibt eine Verabredung mit der Wasserstraßenbaubehörde, keine Tatsachen zu
schaffen ohne vorherigen Absprachen“. Sollte dennoch mit der Rodung begonnen
werden, wäre diese „eine Brüskierung“ nicht nur der kritischen Bürger, sondern
auch der Gesprächspartner in den Brandenburger Fachministerien, so Wiegand. pek