Potsdamer Neueste Nachrichten 24.08.04

Sorge um rechtzeitigen Start der 3. Grundschule
Noch kein Antrag beim Bildungsministerium


Elf Architekturbüros am Auftrag interessiert

Kleinmachnow - Für die Eröffnung einer dritten kommunalen Grundschule in Kleinmachnow wird die Zeit knapp. Diese Ansicht zumindest gewannen die Mitglieder des Kultur- und Sozialausschusses, als ihnen Fachbereichsleiter Ekkhard Dehne vor wenigen Tagen die nächsten Schritte für das Vorhaben verkündete. Demnach gibt es elf interessierte Architekturbüros, die sich um den Auftrag für den Umbau des Hauses V des Seeberg-Ensembles beworben haben. Im Oktober und November sollen die Vorplanungen eines ausgewählten Büros in den Fachausschüssen der Gemeindevertretung beraten, im Januar nächsten Jahres könnte dann der Bauantrag gestellt werden. „Das wird eng“, kommentierte Dehne selbst zum Abschluss seiner Ausführungen.

Zudem wolle die Verwaltung der Sireo GmbH, der für Immobilien zuständigen Telekom-Tochter, einen späteren Termin für den Abschluss des Mietvertrages vorschlagen. Ursprünglich war der 15. September avisiert, an dem die Gemeinde per Vertrag Mieterin des Hauses werden sollte. Erst mit der abgeschlossenen Vereinbarung will die Gemeinde die Errichtung der dritten Grundschule beim brandenburgischen Bildungsministerium beantragen. Laut Dehne sollen nun jedoch die Schulkonferenzen der Steinweg- und Eigenherd-Grundschule abgewartet werden, da diese ein Anhörungsrecht zum Bau einer weiteren Schule hätten. „Die Schulkonferenzen treffen zwar keine Entscheidungen, aber es werden Belange der bestehenden Grundschulen berührt“, bemühte sich Eigenherd-Schulleiter Bernd Bültermann um „Erhellung“. So würde sich der bisherige Zuschnitt der Schulbezirkssatzungen ändern, bemerkte der SPD-Fraktionschef.

Mit Unverständnis reagierte der Ausschussvorsitzende Guido Beermann auf das geplante Prozedere. Für ihn ist das Votum der Schulkonferenzen nicht entscheidend für die Antragstellung beim Ministerium. Schon jetzt beklagt Beermann eine „gewisse Zeitnot und wenig Puffer“. Auch für den CDU-Sachkundigen Wolfgang Nieter bedarf es keines Votums der Schulkonferenzen. „Das ist nicht einleuchtend“, schüttelt er den Kopf. Zudem seien die Gremien der beiden bestehenden Grundschulen bereits im Vorfeld beteiligt gewesen. „Es verwundert, dass man bisher die Zeit nicht genutzt hat, um den Antrag beim Ministerium zu stellen“, moniert er. Zeitliche Probleme befürchtet auch Bültermann. „Die bauliche Fertigstellung ist nicht das Problem“, so der Sozialdemokrat, „die Dauer der Genehmigungsverfahren macht Sorge.“ Bislang ist geplant, ab dem kommenden Schuljahr in der neuen Grundschule zu unterrichten. pek