Potsdamer Neueste Nachrichten 23.08.04

Ein Dach fürs Freibad

Förderverein mit eigenem Konzept für Sanierung

Kleinmachnow – Für die Sanierung des Freibades Kiebitzberge in Kleinmachnow hat der Förderverein jetzt ein eigenes Konzept vorgelegt. Demnach soll neben den dringenden Erneuerungen an den Rohranlagen und Becken auch ein Teil des Bades für den Winterbetrieb tauglich gemacht werden. Befürchtungen, dass das Bad demnächst schließen müsse, setzen die Förderer damit einen detaillierten Fahrplan für die Zukunft entgegen.

Auf dem Sommerfest am Samstag präsentierte der vor wenigen Monaten gegründete Verein die Ergebnisse seiner Arbeit. In einem ersten Bauabschnitt soll das Kinderplanschbecken umgestaltet und das Nichtschwimmer-Becken komplett neu gefliest werden, erläuterte Vereinschef Klaus Wandrei. Diese Arbeiten könnten noch während der Schließung im kommenden Winter erledigt werden. Der zweite Bauabschnitt sieht unter anderem eine Teilüberdachung und –verkleidung des 50-Meter-Beckens vor, so könnten Schulen auch in den Wintermonaten auf 25 Metern Schwimmunterricht durchführen. Der Verein erhofft sich dadurch eine ganzjährige Auslastung.

Die Planung hat das ebenfalls im Verein vertretene Ingenieurbüro Willmann aus Brandenburg/Havel übernommen. Dieses Konzept soll nun mit den Plänen des Betreibers, der Kleinmachnower Wohnungsgesellschaft Gewog, abgestimmt werden. Diese will in Kürze ihre neuesten Sanierungsideen vorstellen.

Zur Finanzierung des Vorhabens setzen die Freibad-Freunde auch weiterhin auf die Zusammenarbeit der drei Gemeinden Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf. Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) war am Sonnabend ebenfalls zugegen. Auf Zuschüsse des Landes wird ebenfalls gehofft. Anfang Juli besuchte Sportstaatssekretär Martin Gorholt das Bad unddeute an, dass mit Lottomitteln gefördert werden könnte.

Der Kleinmachnower Gemeindevertreter und Direktkandidat zur LandtagswahlJens Klocksin (SPD) mahnte jedoch, dass man darauf nicht warten dürfe. „Wir müssen uns auf die Kraft der Region besinnen.“ Landesmittel wären in seinen Augen ein „Sahnehäubchen“. Die Möglichkeit, einen Teil des Bades mit Wohnungen zu bebauen, um die Sanierung zu bezahlen, verwarf Klocksin ebenso wie PDS-Ortsvertreter und Landtagskandidat Klaus-Jürgen Warnick. „Volle Unterstützung“ sicherte auch CDU-Landtagskandidat Jörg Schönbohm zu. Dass es nicht nur bei Versprechen bleiben dürfe, fordern die Bürger: „Die drei Gemeinden sollten sich endlich zusammentun“, finden die langjährigen Freibad-Besucher Herbert und Christel Renner aus Teltow. Fürsprache kommt auch aus Berlin: „Das ist das schönste Bad, das ich kenne“, sagt Heide Plonait. Sie komme jeden Tag hierher. Thomas Lähns