Potsdamer Neueste Nachrichten 10.08.04

Elf neue Räume an der Eigenherd-Schule

Seit gestern lernen 280 Kinder in dem neuen Anbau / Blasig: „Zeichen für Optimismus“

Kleinmachnow – „Zehn Mal bin ich heute schon die Treppe hoch gelaufen“, erzählt Viktorian Verny und springt auch gern ein elftes Mal die Stufen hinauf in die erste Etage des neuen Anbaus der Eigenherd-Schule. Oben angekommen, verkündet er strahlend: „Ich bin nämlich in der Lauf-AG“. Der erste Schultag war aufregend für den Achtjährigen, denn er hat nach der Ferienzeit nicht nur seine Freunde wieder getroffen, sondern lernt nun in einem der neuen Klassenräume, die gestern eingeweiht wurden.

„Groß und breit“, beschreibt Viktorian das, was ihm an dem neuen Klassenzimmer am besten gefällt. Vier Stunden standen gestern eigentlich auf dem Plan, „aber weil der Bonbonregen kam, hatten wir nur zwei“, erklärt Viktorian. Der süße Regen war Teil der Einweihungsfeier, die gestern auf dem Pausenhof stattfand. Das Thermometer zeigte 35 Grad im Schatten und Bürgermeister Wolfgang Blasig erinnerte an den Nikolaustag des letzten Jahres. Da rückten nämlich die Bagger an und rissen den „alten 92-Anbau“ ab bis auf die Fundamente. Seinerzeit war von „Rückbau“ die Rede, doch zum Verdruss vieler Gemeindevertreter wurde es ein Neubau. Aber von dem Ärger, der mit dem 1992 unzureichend angelegtem Fundament zu Tage trat, war gestern nichts mehr zu hören. Stattdessen nannte der Bürgermeister den Anbau mit den elf neuen Räumen „ein wunderbares Signal für Aufbruch und Optimismus“. Nicht nur er war erleichtert, dass das Gebäude rechtzeitig zum Schulbeginn fertig wurde. Rund 922 900 Euro kostete der Bau, in dem nun 280 Kinder von der 1. bis zur 3. Klasse lernen können. Zurzeit besuchen rund 650 Kinder die Eigenherd-Schule. Das nächste Bauvorhaben steht bereits fest: Eine neue Turnhalle.

Blasig sprach vom „tätigen Streit" und „krisenhaften Situationen, in denen auch Fortschritte“ möglich sind. „Unser nächster Höhepunkt wird der Turnhallenbau und dann sehen wir weiter", gab sich Blasig zuversichtlich.
Derweil nagten draußen vor dem Anbau noch Bagger, weil es zu unvorhergesehenen Schwierigkeiten im Boden kam. Leitungsrohre mussten ausgewechselt werden, weshalb die Arbeiten länger dauern als angenommen.

Als die Gemeindevertreter die neuen Räume im Anbau besichtigten, waren die bereits leer. So sahen sie hochgestellte Stühle, saubere Tafeln und nahmen den Geruch von frischer Farbe wahr. Im Erdgeschoss befinden sich die Räume der Erstklässler, durch die Fenster sieht man Bäume. Allerdings sind die Fensterbretter so hoch, dass die Schüler sie kaum mit der Nasenspitze erreichen. Aber die Knirpse werden mit ihren Aufgaben wachsen. Kirsten Graulich