Elf neue Räume an der
Eigenherd-Schule
Seit gestern lernen 280 Kinder in dem neuen Anbau / Blasig: „Zeichen für
Optimismus“
Kleinmachnow – „Zehn Mal bin ich heute schon die Treppe hoch gelaufen“, erzählt
Viktorian Verny und springt auch gern ein elftes Mal die Stufen hinauf in die
erste Etage des neuen Anbaus der Eigenherd-Schule. Oben angekommen, verkündet
er strahlend: „Ich bin nämlich in der Lauf-AG“. Der erste Schultag war
aufregend für den Achtjährigen, denn er hat nach der Ferienzeit nicht nur seine
Freunde wieder getroffen, sondern lernt nun in einem der neuen Klassenräume,
die gestern eingeweiht wurden.
„Groß und breit“, beschreibt Viktorian das, was ihm an dem neuen Klassenzimmer
am besten gefällt. Vier Stunden standen gestern eigentlich auf dem Plan, „aber
weil der Bonbonregen kam, hatten wir nur zwei“, erklärt Viktorian. Der süße
Regen war Teil der Einweihungsfeier, die gestern auf dem Pausenhof stattfand.
Das Thermometer zeigte 35 Grad im Schatten und Bürgermeister Wolfgang Blasig
erinnerte an den Nikolaustag des letzten Jahres. Da rückten nämlich die Bagger
an und rissen den „alten 92-Anbau“ ab bis auf die Fundamente. Seinerzeit war
von „Rückbau“ die Rede, doch zum Verdruss vieler Gemeindevertreter wurde es ein
Neubau. Aber von dem Ärger, der mit dem 1992 unzureichend angelegtem Fundament
zu Tage trat, war gestern nichts mehr zu hören. Stattdessen nannte der
Bürgermeister den Anbau mit den elf neuen Räumen „ein wunderbares Signal für
Aufbruch und Optimismus“. Nicht nur er war erleichtert, dass das Gebäude
rechtzeitig zum Schulbeginn fertig wurde. Rund 922 900 Euro kostete der Bau, in
dem nun 280 Kinder von der 1. bis zur 3. Klasse lernen können. Zurzeit besuchen
rund 650 Kinder die Eigenherd-Schule. Das nächste Bauvorhaben steht bereits
fest: Eine neue Turnhalle.
Blasig sprach vom „tätigen Streit"
und „krisenhaften Situationen, in denen auch Fortschritte“ möglich sind. „Unser
nächster Höhepunkt wird der Turnhallenbau und dann sehen wir weiter", gab
sich Blasig zuversichtlich.
Derweil nagten draußen vor dem Anbau noch Bagger, weil es zu unvorhergesehenen
Schwierigkeiten im Boden kam. Leitungsrohre mussten ausgewechselt werden,
weshalb die Arbeiten länger dauern als angenommen.
Als die Gemeindevertreter die neuen Räume im Anbau besichtigten, waren die
bereits leer. So sahen sie hochgestellte Stühle, saubere Tafeln und nahmen den
Geruch von frischer Farbe wahr. Im Erdgeschoss befinden sich die Räume der
Erstklässler, durch die Fenster sieht man Bäume. Allerdings sind die
Fensterbretter so hoch, dass die Schüler sie kaum mit der Nasenspitze
erreichen. Aber die Knirpse werden mit ihren Aufgaben wachsen. Kirsten
Graulich