Potsdamer Neueste Nachrichten 09.08.04

 

Mit Glockengeläut zur Schule

47 Schüler an neuer evangelischer Grundschule

Kleinmachnow - Mit einem Gottesdienst des „Lobes und des Dankes“ sind am Samstag in Kleinmachnow die ersten 47 Kinder in die neue evangelische Grundschule eingeschult worden. Zwei Jahre nachdem die Idee geboren und ein Schulverein gegründet wurde, beginnt heute in einem der Siemens-Gebäude am Schwarzen Weg mit zwei jahrgangsübergreifenden Lerngruppen der Unterricht an der neuen Schule. Nach und nach soll die offene Ganztagsschule bis zur 6. Klasse erweitert werden.

„Eine große Menge Schüler, ein paar Lehrer, eine Prise Schulordnung, Nächstenliebe und die Liebe zu Gott“ waren die Zutaten des Gemeindepfarrers für eine „ganz besonders gute Schule“. Für den dauerhaften Genuss bedarf es allerdings noch ein paar weiterer Zugaben wie Architektenpläne und Baugenehmigungen. Denn die Nutzung der liebevoll gestalteten Räume des Siemens-Blocks soll nur eine Übergangsvariante für maximal zwei Jahre sei. Für die Zukunft plant die Hoffbauer-Stiftung als Trägerin der Schule einen Neubau am Schwarzen Weg. Erste konzeptionelle Überlegungen liegen bereits vor.

Sowohl Gemeinde wie auch das Land stehen dem Vorhaben aufgeschlossen gegenüber. Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) nannte die evangelische Grundschule eine „wichtige Bereicherung“ für den Ort. „Ich hoffe, dass der Geist des Aufbruchs und der Erneuerung erhalten bleibt“, betonte er in seinem Grußwort. Brandenburgs Bildungsstaatssekretär Martin Gorholt bezeichnete die neue Kleinmachnower Bildungsstätte als „Werbung für freie Schulen“. Er sehe im Land einen enormen Nachholebedarf für die Einrichtung von Schulen in freier Trägerschaft. Lediglich 3,8 Prozent aller märkischen Schüler lernen in freien Schulen, deren „hohes Engagement“ Gorholt schätze.

Auch der Schulverein verspricht weitere Unterstützung. Unter dem Vorsitz von Barbara Nieter war der Verein tragende und treibende Kraft bei der Gründung einer evangelischen Grundschule in Kleinmachnow. „Die wird gerade in den Anfangsjahren viel Hilfe brauchen“, ist sich Nieter bewusst. Dass sich dabei die örtliche Kirchengemeinde einbringen will, bewies nicht nur der Einschulungsgottesdienst in der bis auf den letzten Platz gefüllten Dorfkirche. Künftig werden Diakon Martin Bindemann mit der Christenlehre und Kantor Karsten Seibt Kinderchorleiter den Schulbetrieb bereichern. Peter Könnicke