Kleinmachnower Schulen senken Stromkosten und bekommen
die Hälfte des gesparten Geldes – ein Versuch
Kleinmachnow - Ein in Berlin erprobtes Modell wollen die Kleinmachnower zum
Vorbild nehmen, um Energie zu sparen. Mit dem Fifty-Fifty-Projekt soll zunächst
an Schulen versucht werden, Kosten für Strom, Wasser und Abfall zu senken. Die
Idee: Die Hälfte der eingesparten Summe bekommen die Schulen, die es für
Projekte, Arbeitsgemeinschaften oder Anschaffungen nutzen können.
Begleitet wird das Projekt in Berlin vom Unabhängigen Institut für Umweltfragen
(UfU), das im Vorjahr eine bundesweite Studie zum Thema „Einsparprojekte an
Schulen“ erarbeitet. UfU hat Interesse bekundet, auch in Kleinmachnow die
Federführung zu übernehmen. Im jüngsten Finanzausschuss würdigten die
Gemeindevertreter vor allem den pädagogischen Ansatz, wenn an Schulen für einen
nachhaltigen Umgang mit Strom und Wasser geworben wird. Von Schülern gebildete Engerieteams
haben dabei zunächst die Aufgabe zu analysieren, wo in Schulen Strom verbraucht
und Abfall produziert wird und Sparmaßnahmen zu entwickeln. Dazu kann u.a.
zählen, Licht nur bei Bedarf anzuschalten, auf Stand-By-Stellungen bei
elektrischen Geräten zu verzichten, Lüftungsanlagen in der Turnhalle, Aula oder
Mensa nur zu nutzen wenn nötig, Fenster und Türen nach dem Unterricht zu
schließen.
Der Finanzausschuss plädierte dafür,
das UfU mit konkreteren Schritten zu beauftragen. Etwa 5000 Euro hat die
Gemeinde in diesem Jahr vorgesehen, um sich in Fragen der Energieeinsparung
extern beraten zu lassen. Eine Betrachtung aller gemeindlichen Einrichtungen
ist mit diesem Budget nicht zu realisieren, weshalb der Ausschuss das Fifty-Fifty-Modell
an den Schulen als ersten und bezahlbaren Schritt empfahl, an dem zudem die
Lokale Agenda-Gruppe beteiligt werden soll.
In Berlin wurden von 1997 bis 2000 durch den Fifty-Fifty-Anreiz an 220 Schulen
jährlich 600 000 Euro an Energiekosten gespart. Wenig vorbildhaft: Nicht alle
Bezirksämter zahlten wie abgemacht den eingesparten Betrag. P. Könnicke