Potsdamer Neueste Nachrichten 06.08.04

Fifty-Fifty – ein lohnendes Geschäft

Kleinmachnower Schulen senken Stromkosten und bekommen die Hälfte des gesparten Geldes – ein Versuch

Kleinmachnow - Ein in Berlin erprobtes Modell wollen die Kleinmachnower zum Vorbild nehmen, um Energie zu sparen. Mit dem Fifty-Fifty-Projekt soll zunächst an Schulen versucht werden, Kosten für Strom, Wasser und Abfall zu senken. Die Idee: Die Hälfte der eingesparten Summe bekommen die Schulen, die es für Projekte, Arbeitsgemeinschaften oder Anschaffungen nutzen können.

Begleitet wird das Projekt in Berlin vom Unabhängigen Institut für Umweltfragen (UfU), das im Vorjahr eine bundesweite Studie zum Thema „Einsparprojekte an Schulen“ erarbeitet. UfU hat Interesse bekundet, auch in Kleinmachnow die Federführung zu übernehmen. Im jüngsten Finanzausschuss würdigten die Gemeindevertreter vor allem den pädagogischen Ansatz, wenn an Schulen für einen nachhaltigen Umgang mit Strom und Wasser geworben wird. Von Schülern gebildete Engerieteams haben dabei zunächst die Aufgabe zu analysieren, wo in Schulen Strom verbraucht und Abfall produziert wird und Sparmaßnahmen zu entwickeln. Dazu kann u.a. zählen, Licht nur bei Bedarf anzuschalten, auf Stand-By-Stellungen bei elektrischen Geräten zu verzichten, Lüftungsanlagen in der Turnhalle, Aula oder Mensa nur zu nutzen wenn nötig, Fenster und Türen nach dem Unterricht zu schließen.

Der Finanzausschuss plädierte dafür, das UfU mit konkreteren Schritten zu beauftragen. Etwa 5000 Euro hat die Gemeinde in diesem Jahr vorgesehen, um sich in Fragen der Energieeinsparung extern beraten zu lassen. Eine Betrachtung aller gemeindlichen Einrichtungen ist mit diesem Budget nicht zu realisieren, weshalb der Ausschuss das Fifty-Fifty-Modell an den Schulen als ersten und bezahlbaren Schritt empfahl, an dem zudem die Lokale Agenda-Gruppe beteiligt werden soll.

In Berlin wurden von 1997 bis 2000 durch den Fifty-Fifty-Anreiz an 220 Schulen jährlich 600 000 Euro an Energiekosten gespart. Wenig vorbildhaft: Nicht alle Bezirksämter zahlten wie abgemacht den eingesparten Betrag. P. Könnicke